Individualität im Spannungsverhältnis von Lehren und Lernen in der Lehrer*innenbildung. Potentiale von Blended Learning im Praxissemester
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Paulus, David; Gollub, Patrick; Marek, Markus; Veber, Marcel
Datum des Vortrags: 21.09.2017
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Herausforderung Kohärenz: Praxisphasen in der universitären Lehrerbildung (HerKuLes)
Zeitraum der Veranstaltung: 20.09.2017 - 22.09.2017
Ort der Veranstaltung: Wuppertal
Zusammenfassung
Mit der Zunahme von Studierendenzahlen allgemein und in Lehramtsstudiengängen im Speziellen wird individuelles Lehren und Lernen erschwert. Das Praxissemester als verpflichtender schulpraktischer Teil innerhalb der ersten Phase der Lehrer*innenbildung stellt nicht nur in Münster eine Herausforderung zwischen Massenlehranstalt und individuellem Lernen dar. Da die Studierenden während des Praxissemesters räumlich wie zeitlich von der Hochschule getrennt sind, ist es aus Sicht der Universität erforderlich, ein spezifisches Konzept zu implementieren, um den individuellen Forschungsprozess der Studierenden zu begleiten. Gleichzeitig geht es darum, den Studierenden Räume zu eröffnen, die erfahrene Praxis zu reflektieren. Das wirft die Frage auf, wie ein adäquates didaktisches Konzept gestaltet werden kann, das die Erfordernisse und Ziele des Praxissemesters miteinander in Einklang bringt. Der Vortrag skizziert ein Blended-Learning-Konzept, das die adäquate individuelle Betreuung der Studierenden hinsichtlich ihres Forschungsprozesses und der Reflexion ihrer Praxiserfahrungen unter der Nutzung eines LMS (Moodle) ermöglicht (u.a. Erpenbeck et al., 2015, S. 6-9). In diesem Kontext werden besondere didaktische Potenziale von Forschendem Lernen im Rahmen von Blended-Learning-Szenarien betont (u.a. Bulizek et al., 2017, S. 263-266), die den Mehrwert für den Professionalisierungsprozess der Lehramtsstudierenden aufzeigen. Daran anknüpfend sind Transformationen des vorgestellten Konzepts auf weitere universitäre Bereiche denkbar. Ein Kernpunkt des Konzepts liegt in der sukzessiven Bearbeitung unterschiedlicher Aufgaben, die den spiralförmigen Forschungsprozess steuern. Im Anschluss an die Absolvierung der einzelnen Schritte erhalten die Studierenden ein individuelles Feedback und werden so in die Lage versetzt, im Sinne des Forschenden Lernens ihre Forschungstätigkeit selbstständig und kontinuierlich reflexiv zu gestalten. Den Dozierenden kommt in diesem Zusammenhang eine Mentoring-Rolle zu. Somit ist ein permanenter, wissenschaftlicher Austausch gewährleistet, der durch die Schaffung von Präsenzphasen ergänzt wird. In den Präsenzblöcken findet eine systematische inhaltliche Verknüpfung zwischen erlebter Praxis, onlinegestützter Gestaltung des Forschungsprozesses und theoretisch-reflexiver Auseinandersetzung mit den Gegenständen statt.
Stichwörter: Praxissemester; Blendet Learning; Lehren; Lernen; individuell
Vortragende der Universität Münster