Mathematikunterricht ist durchzogen von verborgenen Normen, Spielregeln und Erwartungen. Diverse Studien legen nahe, dass Lernende mit hohem sozioökonomischem Status besser in der Lage sind gemäß diesen Erwartungen zu handeln. In der Terminologie von Bourdieu (1992) scheinen diese Lernenden über ein spielerisches Gespür für die immanenten Logiken des Spiels zu verfügen. Untersucht werden in diesem Beitrag Bearbeitungen einer mathematischen Schätzaufgabe durch Zehntklässler*innen. Qualitative Analysen deuten einen ausgeprägteren Spiel-Sinn von Lernenden hohen sozioökonomischen Status beim Bearbeiten von Schätzaufgaben an.