Antinomien diagnostischen Handelns in der Schule – Überlegungen zur Erfassung von Überzeugungen und Deutungsmustern bei Lehramtsstudierenden
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Diekmann, Marius; Gruehn, Sabine
Datum des Vortrags: 18.11.2022
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Perspektiven zur Pädagogischen Diagnostik im Kontinuum der Lehrer*innenbildung, Tagung des Instituts für LehrerInnenbildung & Schulforschung der Universität Innsbruck und der ÖFEB-Sektion LehrerInnenbildung und -bildungsforschung
Zeitraum der Veranstaltung: 18.11.2022 - 19.09.2022
Ort der Veranstaltung: Innsbruck
Veranstaltet von: Institut für LehrerInnenbildung & Schulforschung der Universität Innsbruck und ÖFEB-Sektion LehrerInnenbildung und -bildungsforschung
Zusammenfassung
Unter
pädagogischer Diagnostik wird eine Reihe anspruchsvoller Aufgaben subsumiert,
z. B. Lernstandsdiagnostik, Lernförderung und -beratung, Leistungsmessung und
-beurteilung. Diese Tätigkeiten weisen einen antinomischen Charakter auf,
insofern sie eher dem Förder- oder dem Selektionsgedanken verpflichtet sind
(Jürgens & Lissmann 2015; Helsper 2012). Der Umgang mit solchen
spannungsreichen Handlungsanforderungen dürfte wesentlich von Überzeugungen der
Lehrkräfte im Hinblick auf eine „gute“ Diagnostik beeinflusst sein. Bislang
liegen kaum Befunde zu Entwicklung, Ausprägung und Wirkungen solcher
Überzeugungen vor. Zum Spannungsverhältnis von Förder- und Selektionsfunktion
unterscheiden Streckeisen u.a. (2007) auf der Basis von Interviews (N=37) fünf
Lehrkraft-Typen. Bei der Verteilung der Typen deuten sich schulformspezifische
Unterschiede an. Unklar ist, ob sich entsprechende Deutungsmuster in einer
größeren Stichprobe und bei Lehramtsstudierenden empirisch bestätigen ließen.
Fraglich ist auch, ob Fächer mit spezifischen Überzeugungen zu professioneller
pädagogischer Diagnostik assoziiert sind. Entsprechende Erkenntnisse sind von
hoher Relevanz für die Gestaltung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten
für Lehrkräfte. Überlegungen zur Erfassung von Überzeugungen/Deutungsmustern bei Lehramtsstudierenden (z.B. mit Fragebogenitems/-skalen zu den von
Streckeisen u.a. (2007) beschriebenen Typen, zu formativer/summativer
Diagnostik usw.) sollen vorgestellt und diskutiert werden.
Stichwörter: Pädagogische Diagnostik: Überzeugungen; Deutungsmuster; Lehrerbildung
Vortragende der Universität Münster
Diekmann, Marius | Arbeitsbereich Schulpädagogik/Schul- und Unterrichtsforschung Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) Professur für Schultheorie/Schulforschung (Prof. Gruehn) |
Gruehn, Sabine | Professur für Schultheorie/Schulforschung (Prof. Gruehn) |