Forschendes Lernen und Kasuistik: Überschneidungen und Abgren-zungen im Prozess der (inklusiven) Lehrer*innenbildung
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Gollub, Patrick; Veber, Marcel; Paulus, David
Datum des Vortrags: 26.04.2019
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Lernen in der Parxis. Professionalisierungsprozesse im Kontext schulpraktischer Studien in der LehrerInnenbildung. 3. Internationaler Kongress der Internationalen Gesellschaft für Schulpraktische Professionalisierung
Zeitraum der Veranstaltung: 25.04.2019 - 27.04.2019
Ort der Veranstaltung: Kirchliche Pädagogische Hochschule & Pädagogische Hochschule Steiermark, Graz, Österreich
Veranstaltet von: Internationale Gesellschaft für Schulpraktische Professionalisierung
Zusammenfassung
Seit zehn Jahren ist eine quantitative Ausweitung der Praxisphasen in der Lehrer*innenbildung festzustellen. Entgegen des „Mythos Praxis" ist ein Zuwachs an professioneller Kompetenz auf Seiten der Studierenden nicht garantiert. Gerade in verlängerten Praxisphasen besteht die Gefahr einer unreflektierten Übernahme von Erfahrungswissen und Handlungsmustern. Folglich ist die Frage, wie Praxisphasen hochschuldidaktisch eingebettet werden müssen, damit sich Potenziale entfalten, weiterhin virulent. Der Beitrag präsentiert die produktive Verknüpfung von Forschendem Lernen und Kasuistik, indem ein Dreischritt vorgenommen wird: Was bedeuten Forschendes Lernen und Kasuistik? Inwieweit kann Kasuistik Forschendes Lernens initiieren? Worin liegen die Perspektiven kasuistischen Vorgehens im Prozess des Forschenden Lernens für die Professionalisierung von Lehramtsstudierenden? Offenkundig ist, dass Forschendes Lernen und Kasuistik sich im Rahmen von Praxisphasen nur legitimieren lassen, wenn sie zur Professionalisierung beitragen, wobei auch die methologische Verortung innerhalb der Lehrer*innenbildung zu klären ist. Expliziert wird dieser hochschuldidaktische Ansatz anhand der Herausforderung Inklusion, die als menschenrechtlich verankerte Systemveränderung interpretiert wird. Dabei liegt der erste Schritt für die Studierenden in einem tieferen Verstehen der schulischen Praxis, zu der eine kritisch-reflexive Haltung eingenommen werden soll. Auf dieser Basis können sukzessiv Handlungsoptionen für eine inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung entwickelt werden. Die Praxisphasen dienen als Schnittstelle von Theorie und Praxis, in denen die Studierenden in Einzelfällen die Bedeutsamkeit Forschenden Lernens und inklusiver Prozesse als essenziell für ihre Berufsbiografie erkennen.
Stichwörter: Lehrerbildung; Kasuistik; Forschendes Lernen
Vortragende der Universität Münster