Der Einsatz von Online Self-Assessments zur Eignungsabklärung in der Lehrkräftebildung und wie Studierende sie wahrnehmen. Eine Mixed-Methods-Programmevaluation

Holle, J., Böttcher, W. & Gollub, P.

Abstract

Der vorliegende Beitrag beleuchtet die (bildungspolitische) Genese des Einsatzes von Online Self-Assessments zur Eignungsabklärung im Lehramtsstudium, die von der Kultusministerkonferenz seit 2013 empfohlen werden. Eine (Programm)Evaluation blieb bislang aus, wenngleich zahlreiche Publikationen zu den unterschiedlichen Testverfahren vorliegen. Die im Mixed-Methods-Design gewonnenen Daten setzen sich aus Experteninterviews mit Ansprechpartner:innen an lehramtsbildenden Hochschulen (n = 14) und einer Querschnittsbefragung von Erstsemesterstudierenden der Lehrämter (n = 3.888) zusammen. Zu konstatieren ist ein kontroverses Bild: Der durch die Kultusministerkonferenz gegebene Spielraum bei der Ausgestaltung führt zu einer nur sehr eingeschränkten Vergleichbarkeit der eingesetzten OSA. Anderseits ist festzustellen, dass OSA eine entsprechende Wirkung zeigen, wenn Studierende sie freiwillig absolvieren. Verpflichtet man sie stattdessen zur Teilnahme, hat das eher die Folge, dass OSA vergessen werden oder als „lästige Pflicht“ mit möglicherweise keinen selbstwertdienlichen Rückmeldungen in schlechter Erinnerung bleiben.