Schulpraktische Studien als reflexiver Spannungsraum: Begrenzungen eines Studienelements?

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Zusammenfassung

Reflektierende Praktiker_innen gelten als eines der Leitbilder in der Lehrer_innenbildung. Insbesondere in schulpraktischen Studien sollen die Studierenden ihre Erfahrungen systematisch reflektieren (Gröschner, 2012). In dem Diskussionsbeitrag wird gefragt, wie der Aufbau und Erwerb von Reflexivität die Professionalisierung in der Lehrer_innenbildung unterstützen kann und wo Begrenzungen auszumachen sind. So ist eine rein quantitative Expansion der Reflexionsoptionen kritisch zu beleuchten, da diese Abnutzungseffekte zeigen können (Hascher, 2011). Den Studierenden sind auch bei schulpraktischen Studien reflexionsfreie Räume zu eröffnen, da Reflexionen in der Lehrer_innenbildung keinen Selbstzweck haben, sondern eine Funktion mit Blick auf schulpraktische Professionalisierung (Häcker, 2019). Gerade weil von bloßer Ausdehnung keine qualitativen Zugewinne mit Blick auf Professionalisierungs-, Lern- und Verstehensprozesse zu erwarten sind (Bach, 2013, Hascher 2012), wird vorgestellt, an welchen Stellen die Einforderung von Reflexivität sinnvoll ist und bedeutsam für die Studierenden werden kann. Schließlich wird beleuchtet, welche Ansprüche (der Reflexivität) an Studierende in von Spannungen geprägten schulpraktischen Studien vorhanden sind. Die skizzierten Aspekte stellen sich auch­ ohne einem neopositivistischen Wissenschaftsverständnis zu unterliegen­, da (positive) Effekte schulpraktischer Studien bisher allenfalls angedeutet werden konnten.

Vortragende der Universität Münster

Gollub, Patrick	Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung (Prof. Rothland)
Paulus, David	Institut für Erziehungswissenschaft (IfE)