Paulus, D; Gollub, P
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedIn den letzten Jahren hat sich im Kontext des strukturtheoretischen und berufsbiografischen Professionsansatzes das Konzept des Lehrer:innenhabitus ausdifferenziert. Die Beschäftigung mit dem Habitus ist für die Lehrer:innenbildungsforschung aus einer doppelten Perspektive interessant. Zum einen wird das pädagogische Handeln nicht nur durch explizite, intentional erworbene, sondern ebenfalls durch implizite Wissensbestände beeinflusst. Zum anderen kommt im Habitus „sozial produziertes und inkorporiertes Wissen“ (Hericks, Sotzek, Rauschenberg, Wittek & Keller-Schneider, 2018, S. 68) zum Ausdruck. So ist davon auszugehen, dass die angehenden Lehrpersonen nicht als unbeschriebene Blätter das Lehramtsstudium beginnen. Vielmehr erforderte die Konfrontation mit schulischen Anforderungen die Ausbildung eines Schüler:innenhabitus, der sich auf Grundlage des primären Habitus bildete (vgl. Helsper, 2019, S. 50 ff.). Die Akteur:innen der Lehrer:innenbildung stehen ergo vor der besonderen Herausforderung, dass die Studierenden über erhebliche Vorerfahrungen im schulischen Feld verfügen. Diese können jedoch nicht nur als Ressource angesehen werden.
Gollub, Patrick | Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung (Prof. Rothland) |
Paulus, David | Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) |