Schnepel, Susanne; Foster, Manuela
Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedIm inklusiven Unterricht sind Lehrkräfte oft mit großen Leistungsunterschieden zwischen Lernenden konfrontiert, die Herausforderungen für die Unterrichtsgestaltung mit sich bringen. Für die Unterrichtsgestaltung gelten die Überzeugungen der Lehrkräfte als bedeutsam. In dieser Studie wurde der Frage nachgegangen, welche Aspekte für Regellehrkräfte (RLK) und sonderpädagogische Lehrkräfte (SLK) beim Umgang mit Leistungsheterogenität im inklusiven Unterricht relevant sind und welche Überzeugungen sich darin zeigen. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse von Interviews von fünf Teams aus RLK und SLK wird gezeigt, dass sich die meisten Lehrkräfte die Verantwortung für die Kinder und die Zuständigkeit für bestimmte Aufgaben den Professionen entsprechend aufteilen und keine gemeinsame Verantwortung für die Lernenden und den Unterricht übernehmen. In diesen Fällen sahen sich die RLK eher als Organisator:innen und weniger als Fachvermittler:innen. Erfolgt die Verantwortungsübernahme gemeinsam, steht eher das fachliche Lernen im Mittelpunkt und die Lehrkräfte differenzieren ihren Unterricht vielseitiger und planen eher gemeinsames Lernen, sodass dieser Unterricht als „gemeinsamer Unterricht“ bezeichnet werden kann. Diese Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse zur Zusammenarbeit im inklusiven Unterricht und sollen in weiterführenden Studien untersucht werden.
Schnepel, Susanne | Professur für Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt sonderpädagogische Förderung (Prof. Schnepel) |