Thünemann, Holger
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedAus der Einleitung:"Als künstlerische Artefakte gehören Bilder nicht nur zur ästhetischen Dimension der Geschichtskultur, sondern sie sind auch immer wieder zu Inspirationsquellen historischen und geschichtstheoretischen Denkens geworden. [...]. Meine These ist, dass Kunst imstande ist, Irritationsräume zu eröffnen, das heißt verschiedene, im Idealfall neue ästhetische Erfahrungen anzuregen, die zu Ausgangspunkten historischer Deutungs- und Orientierungsleistungen werden können. Zugleich ermöglichen künstlerische Artefakte der Geschichtskultur Zeitdifferenzerfahrungen, spezifisch historische Erfahrungen also, die zur Entwicklung von Geschichtsbewusstsein wesentlich beitragen, denn Rüsen zufolge ist Geschichtskultur „praktisch wirksame Artikulation von Geschichtsbewußtsein“ und Geschichtsbewusstsein wiederum nichts Anderes als „Sinnbildung über Zeiterfahrung“. Als Irritationsraum oder, um es mit einem von Hartmut Rosa geprägten Begriff zu beschreiben, als „Resonanzraum“ ästhetischer Wahrnehmung stehen künstlerische Artefakte der Geschichtskultur daher oftmals am Anfang historischen Denkens. Die kognitive und politische Dimension von Geschichtskultur lassen sich dementsprechend vor allem auf Vorgänge historischer Deutung und Orientierung beziehen."
Thünemann, Holger | Professur für Didaktik der Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichtskultur (Prof. Thünemann) |