Sedimentologie von Chevron-Ablagerungen - Tsunamigene versus äolischer Genese

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster15.07.2010 - 14.07.2012 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Sedimente extremer Wellenereignisse, wie z.B. von Tsunami und Sturmfluten, liefern Hinweise auf die Gefährdung einer Küste. Eine klare Unterscheidung von Tsunami- und Sturmablagerungen, sowie die Abgrenzung zu anderen, z.B. äolischen Sedimenten, ist daher nötig. „Chevrons", v-förmige Sedimentkörper wahrscheinlich holozänen Alters, werden seit einigen Jahren als Anzeichen von Tsunami diskutiert. Bisherige Studien stützen sich v.a. Satellitenbildinterpretationen. Detaillierte Geländebefunde und Datierungen, die Information über die Genese und Dauer des Prozesses (Langzeitprozess vs. Kurzzeitprozess/Event) geben, fehlen. Im beantragten Projekt soll die kontrovers diskutierte Genese (tsunamigen vs. äolisch) von Küstenchevrons mit Hilfe sedimentologischer Untersuchungen (u.a. Sedimentstrukturen, Korngrößen, Mikroorganismen) und Datierungen geklärt werden. Der Begriff soll dabei erstmals klar definiert und die Ablagerungen faziell eingeordnet werden. Anhand sedimentologischer Charakteristika soll auf Transport- und Ablagerungsprozesse geschlossen werden. Eine tsunamigene Entstehung der Chevrons hätte große Bedeutung für die Risikoeinschätzung einer Küste. Bei einer äolischen Genese können Akkummulations- und Migrationsraten bestimmt werden, die Informationen über lokale Klimabedingungen und - änderungen im Holozän liefern.

StichwörterTsunami; Sturmflut; Wellen; Küste; Geologie; Ingenieurgeologie; Paläontologie; Sedimentologie
FörderkennzeichenSP 1298/1-1
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung

Projektleitung der Universität Münster

Spiske, Michaela
Institut für Geologie und Paläontologie

Antragsteller*innen der Universität Münster

Spiske, Michaela
Institut für Geologie und Paläontologie