Das Römisch-deutsche Reich der Frühen Neuzeit war geradezu ein Laboratorium religiöser und politischer Pluralität. Die historische Forschung hat bisher vor allem den Prozeß der wechselseitigen äußeren Abgrenzung und inneren Homogenisierung der Konfessionskirchen beschrieben, der mit der territorialen Staatsbildung einherging. Demgegenüber werden in jüngster Zeit eher die Widerstände, Bruchstellen und Grenzen der Konfessionalisierung betont, Zustände inter- und transkonfessioneller „Osmose“ (Kaspar von Greyerz, Thomas Kaufmann) hervorgehoben. Inzwischen erscheint die homogene Konfession zunehmend als Konstrukt; Konfessionalität wird als – oft durchaus schwankende und instabile – kulturelle Praxis beschrieben.
Pietsch, Andreas | Professur für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Neueren und Neuesten Zeit (Prof. Pfister) |
Stollberg-Rilinger, Barbara | Professur für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Frühen Neuzeit (Prof. Stollberg-Rilinger) |
Stollberg-Rilinger, Barbara | Professur für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Frühen Neuzeit (Prof. Stollberg-Rilinger) |