Anschlussfähigkeit im Übergang von der Kita in die Grundschule aus der Perspektive von Fach- und Lehrkräften in kooperativen Settings - eine qualitative Analyse
Grunddaten zum Promotionsverfahren
Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum: 01.10.2014 - 30.07.2019
Status: abgeschlossen
Promovend*in: Streffer, Henrik
Promotionsfach: Erziehungswissenschaft
Abschlussgrad: Dr. phil.
Verleihender Fachbereich: Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Betreuer*innen: Zeinz, Horst; Hanke, Petra; Hein, Anna Katharina
Beschreibung
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, relevante Facetten in der Diskussion um Anschlussfähigkeit zwischen Kita und Grundschule zu beleuchten. Aufgrund der Verschiedenheit der beiden Lehr-Lernkulturen dieser Institutionen rücken Kinder im Übergang und ihre individuellen Transitionsprozesse in den Fokus. Dabei gewinnt das Konstrukt Anschlussfähigkeit in zweierlei Hinsicht an Bedeutung: Einerseits lässt diese sich für Kinder in ihren eigenen Entwicklungs- und Bildungsprozessen als individuelle Entwicklungsaufgabe beschreiben, andererseits wird Anschlussfähigkeit zwischen Kita und Grundschule immer wieder als dafür wichtige und notwendige Rahmenbedingung erachtet. Letztere Perspektive erfordert eine Kooperation von Fach- und Lehrkräften als Paradigma einer gelungenen Übergangsgestaltung. Ein Herstellen von Anschlussfähigkeit durch Kooperation wird somit zu einer zentralen Voraussetzung einer anschlussfähigen pädagogischen Praxis in den jeweiligen Institutionen. In der Fachliteratur und in der Kooperationsforschung finden sich immer wieder Verweise auf die Notwendigkeit einer gleichwertigen Zusammenarbeit im Sinne eines Dialogs „auf Augenhöhe“. Dies unterliegt jedoch der Annahme, dass über grundlegende pädagogische Fragestellungen der professionellen Praxis bereits Anschlussfähigkeit hergestellt wurde. In verschiedenen Diskursen wird betont, dass Auseinandersetzungen über das Bild vom Kind, individuelle sowie gemeinsam-reflektierte Bildungsverständnisse und Bedürfnisse von Kindern dazu grundsätzlich und notwendig sind. Inwiefern solche grundlegenden Fragestellungen in der Kooperation zwischen Erzieher_innen und Lehrer_innen thematisiert werden und welche Aspekte dabei bedeutsam werden, ist bis heute noch wenig beforscht. Diese qualitativ angelegte Studie stellt die Bedeutung grundsätzlicher pädagogischer Fragestellungen im Diskurs um Anschlussfähigkeit in den Mittelpunkt. Dazu wird eine theoretische Systematisierung des Konstruktes angestrebt, aus der die Relevanz des Forschungsanliegens hervorgeht. Im Rahmen von Gruppendiskussionen steht im Vordergrund, welche Aspekte von Anschlussfähigkeit zwischen Fach- und Lehrkräften aus Kita und Grundschule in einem kooperativen Setting thematisiert werden. „Was brauchen Kinder?“ ist dabei als grundlegende Fragestellung Ausgangspunkt der durchgeführten Gespräche. Aufbauend darauf entfalten sich eigenständig unterschiedliche Themen, die als Aspekte von Anschlussfähigkeit betrachtet und diskutiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die diskutierten Themen in allen Gruppen und zwischen allen Beteiligten einen breiten Konsens darstellen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf unterstützenden Bedingungen für Kinder (Schutzfaktoren), um Übergangsprozesse bewältigen zu können. Aus ihnen werden Handlungsfelder und Kooperationsgelegenheiten abgeleitet, die sich auf alle am Übergang beteiligten Akteur_innen beziehen. Mögliche Implikationen für die weitere Forschung sowie für die Übergangsgestaltung werden abschließend entfaltet.
Promovend*in an der Universität Münster
Betreuung an der Universität Münster
Publikationen im Promotionsverfahren entstanden
Streffer Henrik (2020) Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt. Art der Publikation: Fachbuch (Monographie) |