Herbst, Elmar; Raschke, Michael J.; Peez, Christian; Briese, Thorben; Oeckenpöhler, Simon
Review article (journal) | Peer reviewedTibiakopfluxationsfrakturen sind mit einer ausgesprochen hohen Inzidenz von Bandrupturen assoziiert. Trotz der Kenntnis über die Häufigkeit begleitender ligamentärer Läsionen ist bis heute weder deren adäquate Diagnostik noch gezielte Therapie Goldstandard im Behandlungsalgorithmus von Tibiakopffrakturen. Um das Risiko und die Art ligamentärer Begleitverletzungen im Rahmen von Tibiakopffrakturen abschätzen zu können, empfiehlt es sich, die morphologischen Frakturmerkmale dezidiert zu analysieren. Flexionsvarusfrakturen sind ausgesprochen häufig mit Rupturen des vorderen Kreuzbands verbunden, wohingegen Valgusfrakturen eine Ruptur des medialen Kollateralbands sowie (Hyper-)Extensionsfrakturen Rupturen des hinteren Kreuzbands und der posterolateralen Gelenkecke begünstigen. Um hochgradige Instabilitäten nicht zu übersehen, kann eine Magnetresonanztomographie oder eine intraoperative dynamische Durchleuchtung nach abgeschlossener Osteosynthese durchgeführt werden. Therapeutisch sollten knöcherne Avulsionen entweder direkt osteosynthetisch mitadressiert oder durch interfragmentäre Kompression retiniert werden. Intraligamentäre Rupturen sollten im Fall einer direkten Visualisierung oder relevanten Instabilität intraoperativ zumindest refixiert werden. Im Fall persistierender Instabilitäten kann eine sekundäre Bandplastik mit autologen Sehnen nach knöcherner Konsolidierung der Tibiakopffraktur durchgeführt werden.
Briese, Thorben | Clinic for Accident, Hand- and Reconstructive Surgery |
Herbst, Elmar | Clinic for Accident, Hand- and Reconstructive Surgery |
Oeckenpöhler, Simon Georg | Clinic for Accident, Hand- and Reconstructive Surgery |
Peez, Christian | Clinic for Accident, Hand- and Reconstructive Surgery |
Raschke, Michael Johannes | Clinic for Accident, Hand- and Reconstructive Surgery |