Thünemann, Holger
Research article (book contribution) | Peer reviewedHolger Thünemann untersucht die ästhetische Dimension der Geschichtskultur als einen zentralen, aber häufig unterschätzten Ausgangspunkt historischen Denkens. Er zeigt, dass ästhetische Artefakte Irritationen erzeugen, Wahrnehmungsroutinen durchbrechen und dadurch Reflexionsprozesse über Geschichte anstoßen. Zugleich ermöglichen sie spezifische Zeiterfahrungen, indem sie Beziehungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sinnlich erfahrbar machen. Thünemann betont den doppelten Charakter ästhetischer Manifestationen, die sowohl individuelle Aneignung als auch kollektive geschichtskulturelle Aushandlungen verlangen. Empirische Beispiele wie das Holocaust-Mahnmal verdeutlichen jedoch, dass ästhetische Offenheit ohne Kontextualisierung auch zu Missverständnissen führen kann.
| Thünemann, Holger | Professorship of history didactics with special consideration of the historical culture (Prof. Thünemann) |