Zum Verhältnis zwischen islamischer Rechtshermeneutik und arabischer Rhetorik. Am Beispiel der ‚Dreiteilung der Bezeichnungswege‘

Hakki, Arslan; von Hees, Syrinx

Abstract

Die Disziplinen der islamischen Rechtswissenschaft und der arabischen Literaturwissenschaft kommen sich in sprachphilosophischen Fragen über die Möglichkeiten des Verstehens von Sprache, der Hermeneutik, ganz nah. Dieser Beitrag untersucht anhand der ‚Dreiteilung der Bezeichnungswege‘ - eine aus der Logik stammende, in der Rechtshermeneutik im 12. Jahrhundert eingeführte, logisch-systematische Einteilung verschiedener Möglichkeiten, wie ein sprachlicher Ausdruck auf einen Denkinhalt referieren kann - auf welche Weise die sich erst im 14. Jahrhundert etablierende Standardtheorie der arabischen Rhetorik wesentliche Impulse aus der islamischen Rechtshermeneutik aufgreift und wie diese in der unmittelbaren Folge in Kommentaren zur Standardtheorie weiter diskutiert werden. Wo liegen die Überschneidungen zwischen Rechts- und Literaturwissenschaft und worin unterscheiden sie sich bei ihren Darstellungen der ‚Dreiteilung der Bezeichnungswege‘.