Forschung zur Geschichte und Entwicklung des Lehrerberufs in der frühen Neuzeit

Hellekamps Stephanie, Musolff Hans-Ulrich

Research article (book contribution) | Peer reviewed

Abstract

Vorliegende neuere Befunde lassen es ratsam erscheinen, die Kriterien der Professionalisierung für den Lehrerberuf der frühen Neuzeit (akademische Ausbildung und Verfachlichung der Lehrertätigkeit, Erwerb eines spezifischen Berufswissens und Ausübung der Lehrertätigkeit als Lebenszeitberuf, Bindung der Berufsgruppe an den Staat) hinsichtlich des gelehrten Bildungswesens zu modifizieren. Staatliche Normierungen zum Kriterium für die Verberuflichung des Lehrers zu machen, verfehlt die berufliche Realität frühneuzeitlicher Gymnasiallehrer und den Prozess der Herausbildung eines spezifischen Berufsprofils. Das Berufsprofil wurde - zunächst bei den Jesuiten, dann in den Franckeschen Anstalten - in eigenen Ausbildungsgängen angeeignet und geschärft. Die Ausbildung des Lehrernachwuchses erfolgte in beiden genannten Fällen in selbstregulierten Prozessen und mit Blick auf 'autonom' festgesetzte didaktische Standards. Ebenso bestimmte die durch ein akademisches Studium erworbene Fachlichkeit die Professionalität des frühneuzeitlichen Gymnasiallehrers, der seine Tätigkeit teilweise als Hauptberuf, teilweise sogar als Vollberuf während seiner gesamten Lebensarbeitszeit ausübte.

Details about the publication

PublisherTerhart Ewald, Bennewitz Hedda, Rothland Martin
Book titleHandbuch der Forschung zum Lehrerberuf
Page range34-51
Publishing companyWaxmann
Place of publicationMünster, New York
Edition2. überarbeitete und erweiterte
StatusPublished
Release year2014
Language in which the publication is writtenGerman
ISBN978-3-8309-3075-4
KeywordsProfessionalisierung; Lehrerberuf; frühe Neuzeit; Jesuiten; Gymnasien; Mädchenbildung; Elementarschulen

Authors from the University of Münster

Musolff, Hans-Ulrich
Institute of Educational Sciences (IfE)