Eisen- und Stahlerzeugung im märkischen Sauerland. Eine Produktionskette von der Rennfeuerverhüttung bis zum Beginn des Osemundfrischens (ca. 800-1600 n.Chr.)

Basic data for this project

Type of projectIndividual project
Duration at the University of Münster01/01/1994 - 31/12/1998

Description

Im Hoch- und Spätmittelalter vollzog sich in der Eisenherstellung ein revolutionärer Prozeß. Hatte man in den vergangenen 2000 Jahren schmiedbares Eisen in sog. Rennöfen gewonnen, ging man nun dazu über, Roheisen in "hohen" Öfen zu gewinnen. Auf der Grundlage langjähriger Geländeerkundungen (M. Sönnecken, H.L. Knau) im Märkischen Sauerland (Nordrhein-Westfalen) bot sich diese alte europäische Eisenlandschaft als Forschungsregion an. Mit der Einführung wasserradgetriebener Gebläse vollzog sich auch im ehemals zur Grafschaft Mark gehörenden Märkischen Sauerland ein gewaltiger Umschwung in der Technik des Eisenhüttenwesens: der Übergang von der Rennverhüttung zur Roheisenverhüttung in Floßöfen mit anschließendem Frischen des Roheisens zu schmiedbarem Stahl. Dies bedingte eine Standortverlagerung der alten Rennverhüttungsplätze von den Hochflächen talwärts in die größeren Bachtäler dieser Region. Bisher konnten über 100 Standorte von frühen Floßöfen ermittelt werden, die höchste Hüttendichte im spätmittelalterlichen Europa. Zwei Standorte konnten im Rahmen des Forschungsprojektes untersucht werden.

KeywordsEisen; Verhüttung; Mittelalter; Archäologie; Metallurgie; Archäometallurgie
Funder / funding scheme
  • VolkswagenStiftung (VW-Stiftung)

Project management at the University of Münster

Jockenhövel, Albrecht
Department of Ancient and Early Archaeology

Applicants from the University of Münster

Jockenhövel, Albrecht
Department of Ancient and Early Archaeology

Research associates from the University of Münster

Overbeck, Michael
Department of Ancient and Early Archaeology

Project partners outside the University of Münster

  • Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)Germany