Sterile Entzündungsprozesse sind ursächlich an zahlreichen Erkrankungen des venösen Gefäßsystems beteiligt. Während die wichtige Rolle angeborener Immunzellen in diesen Entzündungsprozessen bekannt ist, wurde eine Beteiligung von T-Zellen bislang kaum untersucht. Wir konnten vor kurzem zeigen, dass eine bestimmte Untergruppe der T-Zellen, Effektor-Gedächtnis-T-Zellen, in den Thrombus und die Gefäßwand thrombotischer Venen einwandert, dort Antigen-unabhängig aktiviert wird und durch die Bildung von IFN-g die Auflösung des Thrombus verzögert. Aktuelle Vorarbeiten zeigen, dass eingewanderte TEM Zellen zu Gewebe-residenten Gedächtnis-T-Zellen differenzieren. Analog zum Mausmodell haben wir in den Wänden entzündeter menschlicher Venen ebenfalls Gewebe-residente Gedächtnis-T-Zellen gefunden. Wir vermuten, dass, im Gewebe verbleibende Gedächtnis-T-Zellen den Abheilungs- und Reorganisationsprozess verzögern, und damit zu chronischen Krankheitsverläufen beitragen. Wir möchten in diesem Projekt residente Gedächtnis-T-Zellen in entzündetem humanem und murinem Venengewebe funktionell charakterisieren, ihre Entstehungs,- und Erhaltungsbedingungen aufklären, sowie Möglichkeiten einer therapeutischen Manipulation erproben. Die Ergebnisse dieses Vorhabens können wertvolle Hinweise für die Entwicklung neuer Strategien zur Therapie entzündlicher Venenerkrankungen liefern.
Becker, Christian Georg | Clinic for Dermatology |