Into the wild! Der Zusammenhang zwischen dem Erleben von Grünflächen und psychischem Wohlbefinden

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Zusammenfassung

Aufgrund zunehmender Urbanisierung rückt die Untersuchung wohnortsnaher Grünflächen und deren Einfluss auf den Menschen vermehrt in den Fokus wissenschaftlicher Bemühungen. Ein besonderes Interesse besteht darin, die Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Grünflächen und dem psychischen Wohlbefinden sowie möglichen Mediatoren näher zu untersuchen. In der aktuellen Studie mit 74 Versuchspersonen untersuchten wir mittels eines einwöchigen Tagebuchdesigns, ob die im Grünen verbrachte Zeit prädiktiv für verschiedene Indikatoren des psychischen Wohlbefindens zum Ende der Untersuchungswoche war. Darüber hinaus wurde getestet, ob Entspannung und psychologisches Abschalten die Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Grünflächen und dem psychischem Wohlbefinden vermitteln. Hierbei stellte sich die im Grünen verbrachte Zeit der letzten Woche als signifikanter Prädiktor für positiven Affekt, negativen Affekt, Gelassenheit und Zufriedenheit heraus. Psychologisches Abschalten war ein signifikanter Mediator für den Zusammenhang zwischen der im Grünen verbrachten Zeit und den Variablen positiver Affekt, negativer Affekt sowie Zufriedenheit, während Entspannung sich als Mediator für die Gelassenheit am Ende der Woche herausstellte. Insgesamt sprechen die Ergebnisse für einen förderlichen Einfluss von Naturerleben auf das psychische Wohlbefinden und geben Hinweise darauf, dass Grünflächen günstige Umweltbedingungen für Entspannung und psychologisches Abschalten schaffen.

Vortragende der Universität Münster

Binnewies, Carmen	Professur für Arbeitspsychologie (Prof. Binnewies)
Hilbert, Micha	FB 07 - Psychologie und Sportwissenschaft: Betriebseinheit Psychologie