Language Learning Aptitude - Entwicklung des Diagnoseinstruments GLLAD
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Battenfeld, Alicia; Matz, Frauke
Datum des Vortrags: 26.09.2024
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Haupttagung der ÖGSD:
Partizipation – Mehrsprachigkeit – Digitalisierung: Neue Ansätze für zukunftsfähiges Sprachenlernen
Zeitraum der Veranstaltung: 27.09.2024 - 29.09.2024
Ort der Veranstaltung: Universität Salzburg
Veranstaltet von: Österreichische Gesellschaft für Sprachendidaktik (ÖGSD)
Zusammenfassung
Der Bereich der Sprachlernbegabung ist im deutschsprachigen Raum bisher kaum erforscht (Gut & Matz, 2022), obwohl er eine wichtige Variable darstellt, die die Unterschiedlichkeit von Lernenden in Bezug auf Lernerfolg/-prozesse im Fremdsprachenunterricht zuverlässig erklären kann (Sparks et al., 2009). Während Tests zur Sprachlernbegabung international eine lange Tradition haben (z.B. Carroll & Sapon, 1959; Linck et al., 2013), gibt es bisher keinen diagnostischen Test für die Erfassung von Sprachlernbegabung von Kindern oder Erwachsenen mit Deutsch als (einer ihrer) Muttersprache(n) (Gut & Matz, 2022). Eine systematische Identifikation einer sprachlichen Begabung sollte dazu führen, dass Sprachlernbegabung gezielt gefördert und Sprachlernen verbessert wird (Prat et al., 2020). Die- se systematische Diagnostik ist auch aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit wünschenswert, denn besonders mehrsprachige Kinder könnten über eine ausgeprägte Begabung im Sprachenlernen ver- fügen, was zu einer verstärkten Anerkennung individueller Mehrsprachigkeit als Ressource für den Fremdsprachenunterricht führen kann. Unser kooperatives und interdisziplinäres Forschungsprojekt widmet sich der Entwicklung eines solchen Tests mit 5 Dimensionen (phonologisches Gedächtnis, sprachanalytische Fähigkeiten, implizites Wortlernen, Sequenzlernen, Gedächtnis für lexikalische Items). Wir präsentieren die Schritte der Entwicklung und die erste Validierungsstudie an einer Stichprobe von N = 600 Schüler:innen (6. Jahrgangstufe, Gymnasien/Gesamtschulen). Die Analyse der Testitems, Reliabilität und Konstruktvalidität erfolgt durch probabilistische Methoden. Je Dimension wird ein (Ge- neralisiertes) Partial Credit Modell eingesetzt. Mit unserem diagnostischen Tool zur Erfassung der Sprachlernbegabung können bisher unerkannte Potentiale entdeckt und anschließend differenziert gefördert werden, was im optimalen Fall in transformativen Leistungen mündet.
Stichwörter: Fremdsprachendidaktik, Englischdidaktik; Sprachenlernen; Testentwicklung; Begabungsforschung; Begabungsförderung; angewandte Linguistik, Sprachlernbegabung; Differenzierung; Individualisierung
Vortragende der Universität Münster