Talente anhand ihres Äußeren erwählen 以貌取人? Über die Kriterien einer gerechten Auswahl in der Tang-Zeit

Grunddaten zum Vortrag

Art des Vortragswissenschaftlicher Vortrag
Name der VortragendenPolfuß, Jonas
Datum des Vortrags09.11.2014
VortragsspracheDeutsch

Informationen zur Veranstaltung

Name der Veranstaltung"Recht und Gerechtigkeit in China" - XXV. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS)
Zeitraum der Veranstaltung07.11.2014 - 09.11.2014
Ort der VeranstaltungInstitut für Sinologie und Ostasienkunde, WWU Münster, Münster, Deutschland
Veranstaltet vonDeutsche Vereinigung für Chinastudien (DVCS)

Zusammenfassung

Schon Konfuzius soll davor gewarnt haben, sich bei der Auswahl fähiger Leute von Äußerlichkeiten irreführen zu lassen. Daran erinnerte man sich auch in der mittleren Tang-Zeit, als aufstrebende Gelehrte auf die persönliche Unterstützung von einflussreichen Literaten angewiesen waren. Einerseits pflegten Han Yu 韓愈 (768-824) und seine Zeitgenossen eine gewisse Skepsis gegenüber Urteilen, die sich nicht auf die inneren Werte bezogen. Andererseits kokettierten Kandidaten in der Zeit mit ihrem Aussehen, lobten Förderer ausdrücklich das vielversprechende Äußere einiger Bewerber. Der Vortrag betrachtet dieses Spannungsfeld auf Grundlage von verschiedenen Empfehlungsschreiben aus der mittleren Tang-Dynastie. Welche sichtbaren Eigenschaften waren demnach von Vorteil, um Fürsprecher zu gewinnen? Wie schwer wog das Aussehen bei der Empfehlung von Gelehrten und in welchem Verhältnis stand es zu anderen Auswahlkriterien? Der Vergleich inoffizieller und offizieller Gutachten soll außerdem klären, inwiefern ein ansprechendes Äußeres auch in der förmlicheren Beamtenkommunikation als förderwürdig beschrieben wurde.

Vortragende der Universität Münster

Polfuß, Jonas
Professur für Sinologie (Prof. Emmerich)