Bonsen, Martin; Kügler, Fabian
Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedKooperation ist ein bedeutendes Thema in der Erziehungswissenschaft. Insbesondere im schulischen Handlungsfeld ist die Rede von Kooperation allgegenwärtig. Entlang des Mehrebenenmodells von Schule1 wird Kooperation auf eigentlich allen Handlungsebenen thematisiert: Auf der Mikroebene als didaktische Variation von Methode und Sozialform im Unterricht (kooperatives Lernen der Schüler), auf der Mesoebene als Merkmal der Einzelschule (Kooperation zwischen Lehrkräften bzw. multiprofessionelle Kooperation zwischen Lehrern und anderen Pädagogen) und als Kooperation über den Kontext der Einzelschule hinaus (Kooperation in Schul-Netzwerken). Dabei scheinen zwei Einsichten weithin anerkannt: Erstens, dass Kooperation der – wie auch immer gefassten – Qualität von Schulen zuträgt und daher wünschenswert ist, zweitens, dass in der Praxis zu wenig kooperiert wird.2 Dabei durchzieht der Widerspruch zwischen wissenschaftlicher Präskription einerseits und sozialer Realität andererseits die berufliche Sozialisation der Lehrkräfte von Anfang an: Bereits in der universitären Lehrerbildung wird Kooperation weder notwendigerweise gelehrt noch modelliert und auch nach dem Berufseinstieg erfahren die meisten Lehrkräfte wenig Unterstützung im Kollegium und werden wenig zur Kooperation motiviert.3
Bonsen, Martin | Professur für Empirische Schulforschung/Schul- und Unterrichtsentwicklung (Prof. Bonsen) |
Kügler, Fabian | Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) |