Autor*innen des Alltags: Zur Notwendigkeit einer Didaktik literarischer Lerner*innentexte

Becker, Daniel; Matz, Frauke

Zusammenfassung

Das digitale Zeitalter bringt zunehmend jugendliche „Alltagsautor:innen“ hervor (vgl. Becker & Matz, 2024). Durch die Verfügbarkeit einfacher Schreibtools und Literaturplattformen können Jugendliche eigene literarische Texte erstellen und teilen. Doch die von Lernenden verfasste Literatur findet im schulischen Fremdsprachenunterricht kaum Beachtung. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit literarischen Texten von Lernenden und diskutiert deren Bedeutung für den fremdsprachlichen Literaturunterricht. Es wird argumentiert, dass literarische Texte von Lernenden berücksichtigt werden sollten, um diese auf die literarische Landschaft des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Es schlägt vor, die curricularen Vorgaben zu erweitern, um literarische Textproduktion als eigenständigen Bereich zu etablieren, der in der Ausbildung einen wichtigen Platz einnimmt. Zudem wird ein didaktischer Ansatz vorgestellt, der die Teilhabe von Lernenden an literarischen Praktiken fördert. Das Ziel besteht darin, Lernende zu befähigen, sich aktiv an literarischen Diskursen zu beteiligen, und sie als Autor:innen des Alltags ernst zu nehmen.