Das Mikrobiom bei Erkrankungen von Ohr bis Nasenrachen

Beule, Achim

Übersichtsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Dargestellt werden die Ergebnisse eines Scoping-Reviews zum derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand in Bezug auf die verschiedenen anatomischen Bereiche von Nasenrachen bis zum Ohr. Kursorisch dargestellt, verändern Fremdkörper im Bereich des äußeren Ohres (Hörgeräte, Piercings) das Mikrobiom und begünstigen ein feuchtes Milieu. Mittelohrentzündungen führen auch zu Veränderungen des Stuhlmikrobioms. Chronische Mittelohrergüsse mit Otitis media sind durch Corynebakterien im Nasenrachen charakterisiert. Erkrankungen der unteren Atemwege gehen mit einer Reduktion der Diversität im Paukenerguss einher. Biofilme im Mittelohr sind mit einer schwergradigeren Schalleitungsschwerhörigkeit assoziiert. Bei Patienten mit einem Cholesteatom konnte auch auf der Gegenseite ein verändertes Mittelohrmikrobiom nachgewiesen werden. Für den sensorineuralen Hörverlust wurden sowohl schützende wie risikovermehrende Faktoren des Darmmikrobioms berichtet. Der Zusammenhang des Mikrobioms des Nasenrachens mit dem des Ohrs ist je nach untersuchter Erkrankung heterogen. Insbesondere die Beeinflussbarkeit der Hörfunktion durch eine Diät und die Assoziation zum Darmmikrobiom stellt auch die Ernährung als Präventionsoption für den HNO-Arzt in neues Licht.

Details zur Publikation

FachzeitschriftHNO
Jahrgang / Bandnr. / Volume73
Ausgabe / Heftnr. / Issue9
Seitenbereich615-621
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2025 (11.08.2025)
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
DOI10.1007/s00106-025-01660-x
StichwörterEar manifestations; Inner ear; Microbial Communities; Microbiome; Microbiota; Otorhinolaryngology

Autor*innen der Universität Münster

Beule, Achim Georg
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde