Rothland, M.
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedRückblickend wird die Entwicklung der Schulpädagogik als Geschichte des engagierten Nachdenkens über die Lösung all der Probleme beschrieben, die aus der schulischen Praxis hervorgehen. Auf der Basis der in der Erziehungswissenschaft kontinuierlich geführten Diskussion über Gestalt, Aufgaben, Ansprüche und Leistungen der Schulpädagogik wird zunächst gezeigt, dass auch in ihrem neueren Selbstverständnis die Herausforderungen der Schul- und Unterrichtspraxis als Anlass schulpädagogischer Forschung begriffen werden. Die Erwartung, für die Schulpraxis nützlich zu sein, erscheint bis heute konstitutiv (sie ist jedoch nicht allein der Schulpädagogik zu eigen). Vor diesem Hintergrund steht die Diskussion der insgesamt dominant erscheinenden Konzeption der Schulpädagogik als einer „Entwicklungswissenschaft“ von der Praxis für die Praxis im Fokus des Beitrags. Zu fragen ist zuallererst, welche Konsequenzen aus diesem Selbstverständnis für das als notwendig erachtete Anliegen erwachsen, Eigenständigkeit und Identität im Sinne kognitiver Spezifität in der Gesamtheit wissenschaftlicher Disziplinen zu erlangen, die sich mit Schule und Unterricht befassen, und sich gegenüber Nicht-Wissenschaft abzugrenzen – wenn Schulpädagogik eine Subdisziplin im Wissenschaftssystem sein soll.
Rothland, Martin | Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung (Prof. Rothland) |