Gabriel, Karl; Reuter, Hans-Richard
Forschungsartikel (Buchbeitrag) | Peer reviewedDie gestiegene Aufmerksamkeit für kulturelle Erklärungsfaktoren sozialpolitischer Entwicklungen hat in der Wohlfahrtsstaatsforschung zu einer verstärkten Thematisierung der Bedeutung religiöser Traditionen, Institutionen und Akteure geführt.1 Sozialpolitische Akteure folgen nicht nur Systemnotwendigkeiten oder Machtinteressen, sondern auch Wertideen, die durch religiöse Traditionen mitgeformt sind. In den klassischen Sätzen von Max Weber: „Interessen (materielle und ideelle), nicht Ideen beherrschen unmittelbar das Handeln der Menschen. Aber die ‚Weltbilder‘, welche durch ‚Ideen‘ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik der Interessen das Handeln fortbewegte“ (Weber 1920/1988, S. 252).
Gabriel, Karl | Institut für Christliche Sozialwissenschaften |
Reuter, Hans-Richard | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |