Mitochondrien versorgen eukaryontische Zellen mit der Energie, die sie zum Leben benötigen. Zusätz-lich sind sie am Intermediärmetabolismus, an der Signalübertragung durch Ca2+ und an der Apoptose beteiligt. Mitochondriale Störungen führen zu mannigfaltigen Schäden in mehrzelligen Organismen, die meist zu degenerativen Erkrankungen führen, wobei verschiedene Gewebe unterschiedlich stark betroffen sind. Die Morphologie der Mitochondrien sowie ihre Verteilung in den Zellen sind variabel und werden den Erfordernissen angepasst. Dabei bewegen Motormoleküle Mitochondrien entlang von Mikrotubuli und Aktinfilamenten. In Säugetierzellen ist die Bewegung von Mitochondrien entlang von Mikrotubuli gut etabliert. Die verantwortlichen Motormoleküle sind bekannt und ihre Interaktion mit den Mitochondrien ist teilweise verstanden. Dagegen ist die Bewegung von Mitochondrien entlang von Aktinfilamenten weniger etabliert. Myosin XIX (Myo19) ist ein kürzlich identifiziertes Mitglied der Überfamilie aktin-abhängiger Motormoleküle. Es kann mit Mitochondrien interagieren. Wir möchten nun studieren, wie es die Dynamik und Bewegung der Mitochondrien beeinflusst und wie es mit den Mitochondrien interagiert. Eigene Experimente legen nahe, dass ein mitochondriales Protein an der Interaktion beteiligt ist, das auch für die Bindung von einem mikrotubuli-abhängigen Motormolekül verant-wortlich ist. Dieser Befund wirft die Frage auf, wie aktin-und mikrotubuli-abhängige Bewegungen der Mitochondrien koordiniert werden.
Bähler, Martin | Professur für Molekulare Zellbiologie (Prof. Bähler) |
Bähler, Martin | Professur für Molekulare Zellbiologie (Prof. Bähler) |