Das Projekt A12 „Lokale Eliten zwischen bekenntnisgebundenem Bürgerengagement und Parteipolitik" befasst sich mit der Beziehung von Politik und religiös geprägter Zivilgesellschaft im lokalen Raum. Diese Studie stellt den lokalen Raum und die exponiert engagierten Akteure in Lokalpolitik und Zivilgesellschaft ins Zentrum der Untersuchung. Ausgangspunkt für das Projekt ist die Annahme unterschiedlicher Handlungslogiken der Felder Politik und Religion, die eine Beobachtung des Aufeinandertreffens interessant machen. Wir stellen dabei die subjektive Sicht der AkteurInnen auf die eigene Rolle und ihre Konzeption des eigenen Handlungsraums in den Mittelpunkt. Andererseits nehmen wir die strukturellen Verflechtungen und Beziehungen zwischen Kommunalpolitik und religiöser Zivilgesellschaft in den Blick. Die lokalen Eliten, die im Zentrum der interviewbasierten Forschung stehen, sind TrägerInnen der Netzwerkaktivitäten. Diese doppelte Perspektive auf das Verhältnis von Politik und Religion indiziert ein zweigleisiges methodisches Vorgehen des Projekts. Subjektebene: Qualitative Interviews mit Personen, die (lokal-)politisch aktiv und gleichzeitig in religiösen Organisationen oder Institutionen engagiert sind. Die lokalen Eliten besetzen Positionen und übernehmen Entscheidungsverantwortung in beiden Aktionsbereichen. Strukturebene: Exemplarische qualitative Netzwerkanalyse der Beziehungen religiöser Organisationen und Institutionen zur Lokalpolitik am Beispiel von Münster Auf der Subjektebene streben wir eine Typisierung der subjektiven Konzeptionen des Verhältnisses von Politik und Religion im lokalen Raum an. Die Fragen dabei sind z.B.: Welche Rolle spielt Religion im politischen Entscheidungsprozess? Gibt es Wert- oder Rollenkonflikte? In welchem Verhältnis stehen politisches und religiöses Engagement zueinander? Werden religiöse Argumente für die politische Diskussion eingesetzt? Wo tauchen religiöse Werte in der Politik auf? Auf der strukturellen Ebene gilt es im Rahmen einer Fallstudie exemplarisch zu zeigen, wie sich zwischen Politik und religiöser Zivilgesellschaft ein Beziehungsnetzwerk aufspannt. Dieser Teil zielt auf eine Beschreibung und Analyse der Interaktionsmuster, der Beziehungsgestaltung sowie der informellen wie formellen Interessenvertretung organisierter, religiöser Zivilgesellschaft gegenüber der kommunalen Politik. Das Verständnis des Handlungsnetzwerks vertieft das Verständnis der Handlungslogik der Mehrfachengagierten.
Frantz, Christiane | Professur für Politikwissenschaft (Prof. Frantz) (apl.) |
Frantz, Christiane | Professur für Politikwissenschaft (Prof. Frantz) (apl.) |
Meuth, Anna-Maria | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |
Schulte, Max | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |