Tagung: "Expropriation and Destruction of Synagogues in Late Antiquity", 14.09. - 17.09.2017 (Synagogenzerstörungen)

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesWissenschaftliche Veranstaltung
Laufzeit an der Universität Münster14.09.2017 - 17.09.2017

Beschreibung

Seit der großen historischen Meistererzählung Heinrich Graetz' im späten 19. Jahr­hun­dert wird die Geschichte des Judentums in der Spätantike als die eines unerbitt­lichen Nieder­gan­ges verstanden: eines Niederganges, der seit der konstanti­ni­schen Wende wesentlich durch die wachsende Feindseligkeit des spätantiken Staates verursacht wur­de. Dieser erlegte unter dem wachsenden Einfluss der christlichen Kirche, unge­achtet eines vordergründigen Festhal­tens am traditionellen Schutz der jüdischen Religions­ge­meinschaft, nun mit einer aggressiven Religionspolitik jüdischen Bevölke­rungs­kreisen, jüdischem Leben und jüdischer Religionsaus­übung zunehmend Beschränkungen auf. Und er beförderte zudem mit diffamie­ren­­der Gesetzes­sprache und der sukzessiven Rück­nahme von Privilegien entscheidend die religiöse, soziale und kulturelle Margi­na­lisierung der Juden im Imperium. Christliche Autoren zeigen ungeachtet des historischen Umbruchs der konstantinischen Wen­de, des nunmehr atemberaubenden Aufstiegs der Kirche und einer prima facie unaufhalt­sam erscheinenden Christianisierung der Gesellschaft des Reiches eine nicht minder ableh­nen­de, ja an Aggressivität sogar zunehmende Haltung gegenüber der jüdischen Schwester­religion. Der seit dem 2. Jahrhundert im apologetischen Schrifttum sich ent­faltende christliche Anti-Juda­ismus, der nicht zuletzt der Identitätsschärfung der eigenen Glaubens­gemeinschaft diente und den parting of the ways vorbereitete bzw. ein­lei­tete (dessen 'Chrono­logie' und schließ­li­ches Wirksamwerden weiterhin umstritten sind) gewinnt im 4. Jahrhun­dert an Dichte, Inten­sität und Feindseligkeit und schlägt sich in Konzils­beschlüssen nieder, welche das Alltags­leben der Christen zu bestimmen suchten: Der christ­liche Wahrheits­an­spruch richtete sich nun in segregierender Absicht direkt gegen Juden und Judentum, und er nahm unmittelbar Einfluss auf die imperiale Gesetzgebung. Die skizzierten Bedingungen haben bis vor wenigen Jahrzehnten den Blick der modernen Geschichtsschreibung, im besonderen auch den führender israelischer Forscher aus der Holo­caust-Generation (M. Avi-Yonah u.a.) bestimmt: Die Spätantike stellte sich so als eine Epoche der Bedrückung, Bedrohung und Verfolgung des jüdischen Volkes dar: man sah neben einer zunehmenden, staatlich und kirchlich betriebenen Marginalisierung der Juden in Staat und Gesellschaft im besonderen die in Gesetzgebung und verschiedenen literarischen Quellen seit dem aus­ge­henden 4. Jahrhundert doku­men­tierten christlichen Zerstörungen und Konfiskatio­nen von Synagogen (nebst Wieder­aufbau- und Neu­errichtungsverboten) als Schlüsselzeug­nisse der fortgesetzten Leidens­geschich­te des jüdischen Volkes. Es ist aufschlussreich, dass eine bereits von Jean Juster in seiner 1914 in Les Juifs dans l'empire romain prominent veröf­fentliche Zusammenstellung aller bekunde­ten Fälle spätantiker Synagogen­zerstörungen und -konfiskationen in der Darstellung und Dis­kussion in James Parkes' The Conflict of the Church and Synagogue 1961 zur unhinterfragten Standardreferenz aller neueren histori­schen Bestandsauf­nah­men geworden ist – und dies, obwohl bereits der früheste von Parkes (187f.) angeführte Fall, die vorgebliche Zerstö­rung der Synagoge von Dertona 355 n. Chr., in einer Bischofsvita in den Acta Sancto­rum abgedruckt, sich unschwer als mittelalterli­che Konstruk­tion entlarven lässt und der zwei­te Fall, die Zerstörung einer Synagoge im nord­afrikanischen Tipasa, in einer hagio­gra­phischen Überlieferung, der Passio S. Salsae, überliefert ist, welche prima vista weitreichende textkriti­sche und gewichtige historische Fragen auf­wirft. Doch unabhängig von zwingend notwendigen quellenkritischen Nachfragen ist jene ältere Wahrnehmung der Spätantike als einer Epoche des Niedergangs des antiken Judentums seit einigen Jahrzehnten unhalt­bar und darüber zugleich die Auffassungen vom Ende der Synago­gen problematisch gewor­den: Die seit den 70er Jahren im heutigen Israel und den besetzten Gebieten durchge­führten intensiven archäologischen Grabungen haben in spekta­ku­­lä­rer Weise aufzeigen kön­nen, dass das spät­antike Palästina, und hier im besonderen gera­de auch die jüdische Bevölke­rungsgruppe, eine Periode vormals unbekannter wirtschaftlicher Blüte und demographischen Wachstums erlebte. Weit über 100 Synagogen, fast alle im 4., 5. und 6. Jahr­hundert errichtet, aber auch zahlreiche jüdische Siedlungen, sind seither ergraben und ein völlig neues Bild des spätanti­ken Judentums in Palästina gezeichnet worden, welches die Gültigkeit der aus den rabbini­schen Quellen gewonnenen Vorstellungen von Leben und Kultur des kaiserzeitlichen und spätantiken Judentums deutlich relativiert: Die archäologi­schen Quel­len bezeugen, bis ins 6. Jahrhundert hinein, einen intensiven kulturellen Austausch zwischen Juden, Christen und Paganen in diesem Raum und, im Widerspruch zur restrik­tiven Synagogen­gesetzgebung der spätrömi­schen Gesetzestexte, einen wahren Bauboom an Synagogen. Weniger klar stellt sich archäologisch die Situation für die Diaspora dar, für die bislang nur eineinhalb Dutzend Synagogen ergraben werden konnten (in ganz Nordafrika etwa nur eine einzige), aber bereits sporadische literarische Erwähnungen eine hohe Zahl weiterer Synago­gen bezeugen. Doch auch hier hat sich das Material jüngst um neue, gerade auch unter der Per­spektive der Fragestellungen der Tagung aufschlussreiche Funde erweitert (Saranda, Andriake, Limyra) und sind zu älteren Befunden wichtige neue Erkenntnisse hinzugekommen (Ostia). Die Präsentation, Neubewertung und historische Interpretation der archäologischen Befunde wird eine zentrale Aufgabe der Tagung sein. Da verschiedene Teilnehmer selbst Syn­ago­gen ausgegraben oder neu untersucht haben, im besonderen dabei auch die Frage des Endes der Bauten mit in den Blick genommen haben, sind hier wichtige neue Beobachtungen im Detail wie in der Gesamtbewertung zu erwarten, welche eine Grundlage der weiter­führen­den Diskussionen der Tagung bieten werden. Auch die Interpretation der urbanistischen Situ­a­tion – Lokalisation, Sichtbarkeit, Zugänglichkeit der einzelnen Synagogen und ihre Integra­tion in die nähere Umgebung und den öffentlichen Raum – wird eingehend disku­tiert werden. Die Synagoge rückt in nachkonstantinischer Zeit auch deshalb in den Fokus christlicher Apo­logeten und selbstbewusster Kirchenführer, weil nunmehr die christlicherseits zuvor immer bestrittene (und im Judentum nach 70 n. Chr. irrelevante), im paganen Umfeld selbstverständ­liche Sakralität von Kulträumen in der Kirche akzeptiert, ja konzeptionalisiert wurde: Die bauli­che Manifestation der eigenen Gottesverehrung im öffentlichen Raum wird seit Konstan­tin und Eusebius zu einer erstrangi­gen Aufgabe. Der parallel sich entfaltende, ebenfalls in der Ausgestaltung der Innenräume (räumliche Differenzierung, Mosaiken und ihre Bildprogram­me sowie Symbolsprache) sich nie­derschlagende und in expliziten Dedikationsinschriften artikulierte Sakralitäts­an­spruch jüdischer Synagogen (z.B. sancta sinagoga, Synagoge von Hammam Lif) – die diskur­siven Verbindungen dieser Entwicklungen im spätantiken Judentum und Christentum werden ebenso wie offensichtliche Parallelen in der architektonischen und dekorativen Entwicklung diskutiert werden müssen – rückte Synagogen, mehr noch als paga­ne Tempelbauten (in denen 'falsche Götter' verehrt wurden), in den Fokus christlicher Kirchen­­füh­rer des 4. und 5. Jahrhunderts. Die anhaltende, offenbar sogar zunehmende Attraktivität jüdi­scher Synagogen und jüdischen Gemeindelebens in Städten im nunmehr christlichen Imperi­um, wie sie eben nicht nur für das pagane Umfeld bis ins 5./6. Jahrhundert (Aphrodi­sias u.a.) bezeugt ist, sondern nicht minder für Christen in Antiochia (Johannes Chrys­os­tomos' Predigten adversus Iudaeos, mit unverhohlener Gewalt­androhung) und weiteren wichtigen Zentren des Ostens (Edessa, Nisibis, Alexandria u.a.) und ebenso im Westen eindrücklich dokumentiert ist, wurde seitens der Kirche als bedrohliche, ja sogar existenzbedrohende Gefahr (im besonderen der Wiederaufbauversuch des Jerusalemer Tempels durch Kaiser Julian 362/363 n. Chr.) empfunden. Die Frage nach dem Verhältnis von Koxexistenz und Konflikt, Polemik und Gewalt, ist so über auch eine Fokussierung auf die kirchliche Wahrnehmung, den hier fassbaren eingehenden Diskurs und das konkrete Schicksal der Synagogen hinaus zu stellen. Erst in jüngster Zeit wird beachtet, dass Synagogen in der Spät­antike in ihrem lokalen Umfeld weit weniger distinkt 'jüdisch', also mit einer spezifischen Architektur, Grund­riss u.a. gestaltet waren, als lange angenommen bzw. behauptet worden war. Die wieder­holten Schwierigkeiten von Archäologen, Gebäude, gerade in der Diaspora, als solche zu bestimmen und von Kirchen­bauten, ja selbst von Tempelumbauten zu unter­scheiden (siehe nur die Freilegung der Synago­ge von Hammam Lif: Stern 2008, 193-253, bes. 211-216; oder die im Journal of Ancient Judaism 2013 und 2014 geführten Diskussionen um die 2012 in Limyra freigelegte 'Synago­ge'), welche im Einzelfall nur durch Mosaikbildprogramme und -inschriften zweifelsfrei iden­ti­fiziert werden können, veranschaulichen, dass auch baulich Synagogen (die zudem schon vor der konstan­ti­nischen Wende in urbanen Zentren, teils in zentraler Lage platziert waren), eine unüber­sehbare Konkurrenz zu frühen städtischen Kirchenbauten (die erst ab Ende des 4. Jahr­hunderts in größerer Zahl entstehen) darstellten und überhaupt eine auch symbolische Präsenz bean­spruchten – ja aufgrund etablierter jüdischer Stiftertradition vielfach domi­nant, überlegen erschienen sein müssen. Der frühchristliche Kirchenbau musste nicht nur die Tempelmonu­mente der traditionellen Kulte urbanistisch 'verdrängen' (selten und erst spät: ersetzen), sondern sein triumphalistisches Selbstverständnis auch mit Blick auf die zahlrei­chen leben­di­gen Synagogengemeinden in vielen Städten erst zum Ausdruck bringen – im Einzelfall auch gewaltsam demonstrieren. Die Frage nach dem Ort der Synagogen als sakrale Räume im urbanen Raum, ihre räumlichen Beziehungen zu anderen Kultgebäuden, dann aber vor allem nach der Positionierung und Bezugnahme von Kirchen wird hier zu verfolgen sein. Während in den letzten Jahren eine intensive Diskussion über die Enteignung und Zerstörung heiliger Räume in der Spätantike, im besonderen über ihre Umwandlung in christliche Kirchen, und über die damit verbundene Programmatik und Symbolik mit Blick auf pagane Tempel geführt wurde, dabei auch die Rolle der Gewalt bei der Unterdrückung des Paganis­mus im spätanti­ken Imperium untersucht wurde, so ist eine entsprechende systematische Diskus­si­on über die Bedin­gungen, Ursachen, treibenden Kräfte und historischen Wirkungen der zahl­reichen Fälle von Synagogenzerstörungen und -enteignungen im 4. bis 7. Jahrhundert, welche in zeitgenössischen und späteren Quellen Erwähnung finden und ebenso in einzelnen archäologischen Befunden fassbar sind bzw. angenommen werden, bislang ausgegeblieben. Sogar die einschlägigen Belege – darunter, wie beachtet werden muss, kein einziger von jüdischer Feder – sind niemals erschöpfend zusammengestellt worden, ältere Kompilationen hingegen ohne kritische Prüfung übernommen und weitergegeben worden. Wie häufig sind Fälle religiöser Transformation (von Synagoge zu Kirche) und in welchem zeitlichen Abstand werden diese (dauerhaft?) durchgeführt? Befunde wie in Gerasa oder Apamea, aber evtl. auch andernorts können hier im Einzelfall wichtige Antworten geben. Wie weit lässt sich hier von einem (auch) urbanistischen Triumphalismus sprechen oder spielten pragmatische Erwägun­gen (wie verschiedentlich bei der Umnutzung von Tempelbauten) möglicher­weise eine Rolle? Zwar sind einzelne dieser gewaltsamen Episoden wie vor allem die in Briefen des Ambrosius dokumentierte Zerstörung und Enteignung der Synagoge in Callinicum 388 n. Chr., weiterhin die Vertreibung und Enteignung der alexandrinischen Juden in 414 n. Chr., die 'Konversion' der jüdischen Gemeinde und ihrer Synagogen auf Menorca 418 n. Chr. oder die archäolo­gischen Befunde zu den Synagogen von Apamea und Gerasa weithin bekannt und werden als augenfällige Wendemarken der jüdischen Geschichte im spätrömischen Reich verstanden. Doch die übergreifende Bedeutung der Dutzende von gewaltsamen Ereignissen um Synago­gen in der Spätantike, welche in den Quellen erwähnt werden, ist bislang nicht wirklich verstan­den: Handelt es sich dabei um strikt lokale Zwischenfälle? Waren sie das Resultät anti-jüdi­scher (oder antisemitischer) Gewaltausbrüche, oder zuweilen eher Kollateralschäden anderer religiöser und sozialer Konflikte? Welche Rolle spielte der Klerus, insbesondere Bi­schöfe, welche Mönche? Und wie reagierten lokale Magistrate, wie die römische Verwal­tung? Waren diese Übergriffe Ausdruck eines allgemeinen, unumkehrbaren Trends, welcher die zunehmende Margi­nalisierung der jüdischen Minderheit im nunmehr christlichen Imperium spiegel­te? Welche Rolle spielen in diesem Kontext Zwangsbekehrungen und Zwangstaufen? Welches waren die Folgen für die lokalen jüdischen Gemeinden und für die weitere Koexistenz der verschiedenen Bevölkerungsgruppen? In welcher Beziehung stehen die Aus­ein­andersetzungen zur kirchlichen und staatlichen Bekämpfung von sog. Häresien und paganen Kulten? Und wie ist das offenbar völlig unberührte Florieren jüdischer Gemeinden in anderen Städten wie im karischen Aphrodisias bis mindestens ins 6. Jahrhundert hinein zu bewer­ten und einzuordnen? Und schließlich: spiegeln die Berich­te christlicher Autoren zu­tref­­fend Ereignisse und Protagonisten oder lassen Rück­schlüsse auf spezifische Agenden zu? Während die römische Gesetzgebung (Codex Theodosianus 16,8,9. 12. 20. 26; 393 bis 423 n. Chr.) eindeutig darauf verweist, dass es seit dem ausgehenden 4. Jahrhundert wiederholt zu christlicher Gewalt und Zerstörungsakten gegen Synagogen kam, zugleich aber deutlich macht, dass diese nicht effektiv vom römischen Staat geschützt werden konnten, ist die Wirksamkeit der kaiserlichen Gesetzgebung bezüglich Synagogen auch sonst fraglich: die zu­nehmenden Restriktionen hinsichtlich Neuerrichtung oder Reparatur von Synagogen wurden vielerorts ignoriert. Palaestina erlebte sogar in theodosianischer und nach-theodosianischer Zeit einen enormen Aufschwung im Synagogenbau. Doch verdienen unsere Quellen, so ver­streut sie sind – und mit enormen Lücken für den Westen und andere Räume des Reiches – eine gründliche Überprüfung nicht nur mit Blick auf regionale Unterschiede. Hagiographische Quellen, welche anti-jüdische Aktionen östlicher Asketen und Bischöfe berichten und ver­schiedlich die Zerstörung von Synagogen hervorheben, sind hinsichtlich der Zuverlässigkeit dieser Behauptungen keineswegs unverdächtig (hier wird die bislang unpublizierte Vita des syrischen Mönchsführers Barsauma erstmals umfassend Berücksichtigung finden). Die Zer­störung von Synago­gen, nicht anders als diejenige paganer Tempel, scheint einen Topos dieses Genres bedeutet zu haben, die Eradierung jüdischer Präsenz durch charismatische christliche Protagonisten eine Facette der triumphalistischen Agenda einiger christlicher Auto­ren gewesen zu sein. So gibt es einen zwin­gende Bedarf für eine kritische Prüfung von Viten und Chroniken (und weite­rer Gattun­gen) mit voraus­sicht­lich revisionistischen Ergeb­nissen – und eine nicht weniger dringende kritische Reeva­lu­a­tion der Behauptungen und Verzerrungen, welche in der reich­haltigen Produktion spätantiker anti-jüdischer Diskurse und Propaganda artikuliert wurden und eine erfolgreiche Marginalisierung des zeitgenös­si­schen Judentums propagier­ten: auch dies eine Strategie, welche im Umgang mit den vorgeb­li­chen Überbleibseln des zeitgenössi­schen Paganismus verfolgt wurde. Die historische, religiöse, soziale und diskursive Situation stellt sich mithin weit facetten­­rei­cher dar als die christlich bestimmte zeitgenössische oder retrospektive 'Berichterstattung' und die gängigen Narrative der Geschichte des spätantiken Juden­tums und der religiösen Ent­wicklung im römischen Imperium vermuten lassen. Ziel der Tagung und anschließenden Buchpublikation ist eine kritische Sichtung der literarischen und archäologischen Evi­denz verschiedene Perspektiven auf das Phänomen der Synagogenzerstörung und -konfis­ka­tion: Dabei sollen die historische und die archäologische, die religionsgeschicht­liche und die theologische und judaistische, die ereignisgeschichtliche und die semantische, die kulturgeschichtliche und die soziologische, die stadt­ge­schichtliche und urbanistische, die legislative und die kirchengeschichtliche wie hagio­graphische, die imperiale, regionale und lokale Perspektive zusammengeführt werden und auf diese Weise ein gleichermaßen differenziertes wie fokussiertes Bild eines auch wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Phänomens gewonnen werden, das stell­vertre­tend für eine der schlüsselhaften Trans­formationen der spätantiken Welt steht: die Durchsetzung des Christentums.

StichwörterSynagogen; Spätantike; Zerstörung; Judentum; Kirchengeschichte; Archäologie; Diaspora; Palästina; religiöse Gewalt; religiöser Wandel
Webseite des Projektshttps://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2017/aug/News_Tagung_Expropriation_and_Destruction_Hahn.html
Förderkennzeichen30.17.0.148TR
Mittelgeber / Förderformat
  • Fritz Thyssen Stiftung - Tagungsförderung

Projektleitung der Universität Münster

Hahn, Johannes
Seminar für Alte Geschichte

Antragsteller*innen der Universität Münster

Hahn, Johannes
Seminar für Alte Geschichte