Forschungsbefunde zeigen, dass soziale Partizipation nicht allein durch inklusive Beschulung gesichert werden kann. So besteht für bestimmte Gruppen von Schüler*innen, zum Beispiel solche mit schwachen Schulleistungen, emotional-sozialen Beeinträchtigungen und/oder Migrationshintergrund, ein erhöhtes Risiko für soziale Ausgrenzung. Die Mehrzahl der bisherigen Studien fokussiert dabei auf die Primarstufe, Studien zur sozialen Partizipation von Schüler*innen in der Sekundarstufe in Deutschland sind rar. Dieses Forschungsdesiderat greifen wir auf und analysieren, wie gut die soziale Partizipation in der Sekundarstufe 1 gelingt. Studien zeigen aber auch deutliche Variationen zwischen Klassen, so dass es naheliegt, den Einfluss der Lehrkraft auf die soziale Einbindung der Schüler*innen in den Blick zu nehmen. Dieser Einfluss der Lehrkraft ist bislang eher wenig erforscht, sodass geprüfte Erkenntnis fehlt, welches konkrete Lehrkraftverhalten prädiktiv für die soziale Partizipation ist. In diesem Zusammenhang wird von der Lehrkraft als „invisible hand“ gesprochen. In diesem Projekt werden Lehrkraft-Lernenden-Beziehungen in den Blick genommen. Dabei wird neben der individuumsbezogenen auch die gruppenbezogene pädagogische Beziehung, die sich in der Art und Weise der Wahrnehmung und Ansprache der Schüler*innen als kollektive Gruppe äußert, betrachtet.
Schürer, Sina | Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) |