Im Fokus des Projekts steht die Frage, inwiefern sich die Einstellungen von Lehramtsstudierenden zur Kooperation im Lehrerberuf über eigens dafür konzipierte Lehrveranstaltungsangebote beeinflussen lassen. Die Fähigkeit zur Kooperation gilt als eines der Merkmale professionellen Lehrerhandelns und gilt aber auch unabhängig davon als fächerübergreifende Schlüsselkompetenz (vgl. dazu etwa OECD 2005, S. 14f). Studierende, die die im Rahmen der Lehr- und ForschungsprojektsTeamorientierung und Einstellungen zur kollegialen Kooperation im Lehramt(TEKLA) durchgeführten Seminare besuchen, werden so in grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten geschult, die nicht nur im Rahmen des Lehramtsstudiums bzw. des Lehrerberufs von Relevanz sind. Das Forschungskonzept umfasst im Rahmen eines prä-post-Erhebungsdesigns die Befragung der „Experimentalgruppe“ (Teilnehmer der Lehrveranstaltung „Kollegiale Fallberatung als Form der Kooperation im Lehrerberuf“) und eine zweite Befragung mit zeitlicher Distanz zur Veranstaltungszeit. Zum Vergleich der Teilnehmer an diesem Lehrkonzept werden zusätzlich Studierende ohne Schulungs- und Erfahrungsmöglichkeiten im Kontext der kollegialen Fallberatung befragt, um die Effekte des Lehrkonzepts unter besonderer Berücksichtigung der kollegialen Fallberatung auf Einstellungen zur und Praktizierung von kollegialen, berufsbezogenen Austausch- und Kooperationsformen zu erfassen. Ziel ist es, die Wirkung der Thematisierung der Bedeutung und konkreter Formen kollegialer Kooperation sowie der praktischen Erfahrung im Bereich der kollegialen Fallberatung im Rahmen von Lehrveranstaltungen in der ersten Phase der Lehrerbildung auf die berufsbezogenen Einstellungen zur Kooperation sowie weiterer hier relevanter Überzeugungen und Verhaltensweisen zu überprüfen.
Rothland, Martin | Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung (Prof. Rothland) |