Der empirische Befund, dass die kirchlich gebundene Religiosität und Praxis seit den 1960er Jahren kontinuierlich sinkt, ist als solcher unstrittig. In Deutschland sind - wie das Generationenbarometer und andere Studien zeigen - die religiöse Erziehung und der autoritäre Erziehungsstil seit den 1970er Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Die Vermittlung kirchlich-dogmatischer Glaubensinhalte ist in der Erziehung kein vorrangiges Zielt mehr - darin liegt der Abbruch einer kirchlichen Tradition. Während diese Entwicklung unstrittig ist und in der Regel als Generationeneffekt gedeutet wird, fehlen bislang plausible Erklärungen dafür. Diese Forschungslücke will das Projekt schließen und fokussiert auf folgende Fragen: Wie findet die Weitergabe oder Nicht-Weitergabe des Glaubens statt? Wie geben Familien Werte und Normen von einer Generation an die andere weiter? Wie verändert sich Religiosität im Prozess der Tradierung?
Gärtner, Christel | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |
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