Aufgrund der Skepsis der Nutzer gegenüber der Sammlung und Nutzung der stetig zunehmenden, vielfältigen Datenmengen müssen Anbieter von Open-Big-Data-Projekten Vertrauen in sich und ihre Anwendungen schaffen. Nur dann sind Nutzer bereit ihnen die eigenen Daten zu überlassen. Laut einiger Ansätze aus der Vertrauensforschung müssen die Anbieter dazu glaubwürdige Signale vermitteln, die es den Nutzern ermöglichen die Fähigkeit, das Wohlwollen und die Integrität, als Voraussetzungen der wahrgenommenen Vertrauenswürdigkeit der Anbieter, einzuschätzen. Im krassen Widerspruch zeigen nun andere Studien, dass gerade die Thematisierung der konkreten Generierung und Verwendung der Daten Misstrauen erzeugen kann. In einem Experiment wird mit einer App untersucht, inwieweit die Transparenz hinsichtlich der Generierung und Anwendung von Open Big Data das Vertrauen in diese Anwendungen beeinflusst. Dafür werden zum einen die Menge an Informationen bezüglich der Datengenerierung bzw. -analyse variiert. Zum anderen werden detaillierte Informationen über die Einhaltung ethischer Leitlinien als zweite unabhängige Variable manipuliert, wonach der App-Anbieter betont sowohl nach geltendem Datenschutzrecht zu handeln, und darüber hinaus nach eigenen ethischen Normen, die den verantwortungsvollen Umgang mit den Daten verdeutlichen.
Lünich, Marco | Institut für Kommunikationswissenschaft |
Wiencierz, Christian | Professur für Public Relations (Prof. Röttger) |