Grunddaten zur Preisverleihung
Art des Preises: Forschungspreis oder andere Auszeichnung
Verliehen von: Universität Münster
Verliehen an: Haake, Anna-Sophie
Bekannt gegeben am: 08.12.2025
Verleihung erfolgte am: 08.12.2025
Höhe des Preisgeldes: 3000 EUR
Über die Preisverleihung
Herrschaft kann nur stattfinden, wenn die Beherrschten die Herrschaft eines Herrschers anerkennen. Diesen radikalen Perspektivwechsel auf monarchische Strukturen, durch den Max Weber eine neue Herrschaftssoziologie begründet hat, überträgt Anna-Sophie Haake in die frühhellenistische Zeit. Sie macht ihn, ausgehend von den Arbeiten des Althistorikers Hans-Joachim Gehrke, für eine historische Analyse fruchtbar. Hierfür implementiert die Autorin erstmals das Konzept des „Images“ in Webers und Gehrkes Theoriemodell. Sie untersucht am Beispiel des epirotischen Königs Pyrrhos, wie sich Herrscherimages über komplexe dynamische und multipolare Interaktions- und Kommunikationsprozesse zwischen Herrschern und unterschiedlichen Gruppen von Beherrschten in unterschiedliche Richtungen entwickeln konnten. Anna-Sophie Haake zeichnet diese Prozesse exemplarisch in sieben Fallstudien nach, die sich auf Schlüsselmomente in der politischen Karriere des epirotischen Königs konzentrieren. Sie wägt dabei Informationen aus literarisch überlieferten Debatten, Inschriften, Münzbildern und archäologischem Material sorgfältig gegeneinander ab. Sie versucht zudem, zu einem umfassenden Verständnis der Funktionsweisen, Logiken und Effekte der unterschiedlichen medialen und kommunikativen Strategien sowie der Reaktionen auf sie zu gelangen. Auf dieser Grundlage lässt sich konkret greifbar machen, wie Imagebildungsprozesse als dynamische, aber inhaltlich definierte Legitimationsargumentationen den Erfolg oder Misserfolg von Herrschaft maßgeblich bestimmten.
Besonderheiten & Anmerkungen: Dissertation "Herrschaft und Image. Studien zur Repräsentationspolitik des hellenistischen Herrschers Pyrrhos von Epiros"
Über den Preis
Die Dissertationspreise dienen der Förderung weiterer Forschungsarbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger. Es sind alle 15 Fachbereiche aufgefordert, die jeweils jahrgangsbeste Arbeit für den Dissertationspreis der Universität Münster vorzuschlagen. Das Preisgeld kann auch zur Finanzierung eines in Münster stattfindenden Kolloquiums über das preisgekrönte Forschungsthema verwandt werden. Ausgezeichnet werden können die Verfasserinnen und Verfasser von 15 herausragenden Dissertationen. Die Auswahl der der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch das Rektorat auf Vorschlag der Rektoratskommission.
Art des Preises: Promotions-/Dissertationspreis
Zeitraum der Vergabe: seit 2018