'TV-Glotzer' – Überlegungen zu Popfeminismus und Fernsehen
Basic data for this talk
Type of talk: scientific talk
Name der Vortragenden: Seidel, Anna
Date of talk: 13/01/2015
Talk language: German
Information about the event
Name of the event: Gastvortrag im Seminar "Pop und Populärkultur im Fernsehen" von Prof. Dr. Stefan Greif
Event period: 13/01/2015
Event location: Institut für Germanistik, Universität Kassel
Organised by: Prof. Dr. Stefan Greif
Abstract
Fragt man nach dem Beziehungstatus von Popfeminismus und Fernsehen, muss die Antwort eindeutig uneindeutig ausfallen: ‚it’s complicated’. Eine – wenn auch dem Pop verschriebene – aktivistische Bewegung und das Massenmedium Fernsehen, so richtig scheint das nicht zusammenzugehen. Jedenfalls nicht im deutschen Sprachraum – so muss ergänzt werden. Während in den USA immer mehr feministische TV-Angebote auszumachen sind, wird das Thema im deutschsprachigen Diskurs eher skandalisiert oder marginalisiert. Die zentrale Prämisse meiner Überlegungen lautet: Es gibt im deutschen Sprachraum (noch immer) keine popfeministische Kulturindustrie. Feministische Ideen scheinen zu widerständig, die Kritik scheint zu radikal zu sein, um der Vermarktungslogik von Pop zu folgen. Aber die Exklusion aus dem Mainstream findet nicht einseitig, sondern reziprok statt: Popfeminist_innen werden in Funk und Fernsehen nicht repräsentiert. Es sind höchstens popfeministische Irritationsmomente auszumachen. Gleichzeitig fühlen sich Popfeminist_innen im Außen einer bürgerlichen Öffentlichkeit scheinbar auch ganz wohl und sorgen mit eigenen Medien, wie Magazinen, Podcasts und Vlogs etwa, für Selbst-Repräsentation. Im Vortrag wird die Relation von Popfeminisus und TV im deutschsprachigen Raum von diesen beiden Seiten aus betrachtet.
Keywords: Popfeminismus; Feminismus; Fernsehen; Nina Hagen; Lady Bitch Ray; Kulturkritik; Missy Magazine
Speakers from the University of Münster
Seidel, Anna | Professorship of Modern German Literature (Prof. Baßler) |