Rhetorik in China. Han Feizi (ca. 280-233 v. Chr.) über Schwierigkeiten politischer Berater

Emmerich, Reinhard

Research article (book contribution) | Peer reviewed

Abstract

Das vormoderne China kannte keine Disziplin der Rhetorik, ebenso wie im Gegensatz zur griechisch-römischen Antike eine systematische Ausbildung in Grammatik und Logik der gehobenen chinesischen Bildung fremd waren. Gleichwohl haben frühe chinesische Denker darüber nachgedacht, wie politische Ideen in einem Milieu autokratischer Herrscherhöfe erfolgversprechend zu lancieren seien. Zu den wichtigsten unter ihnen gehört Han Fei (ca. 280–233 v. Chr.), auch Han Feizi, „Meister Han Fei“, der in seinem Heimatstaat lange vergebens politischen Einfluss zu erlangen versuchte und als Gesandter an den aufstrebenden Staat Qin im dortigen Gefängnis den Tod fand. In den wahrscheinlich zu unterschiedlichen Zeiten seines Lebens verfassten und unterschiedlichen Gattungen zugehörigen, aber inhaltlich verwandten Schriften „Shui nan“ und „Nan yan“ hat sich Han Fei mit einiger Systematik zu Schwierigkeiten des politischen Beratens geäußert und dabei besonders psychologische Unwägbarkeiten hervorgehoben. Im Folgenden werden die beiden Texte, denen chinesische Kommentatoren viel Aufmerksamkeit geschenkt haben, übersetzt und interpretiert.

Details about the publication

PublisherWagner-Egelhaaf, Martina; Arnold, Stefan; Schnetter, Marcus; Heger, Gesine
Book titleRhetoriken zwischen Recht und Literatur : interdisziplinäre und interkulturelle Zugänge
Page range73-106
Publishing companyJ.B. Metzler Verlag
Place of publicationBerlin
Title of seriesLiteratur und Recht (ISSN: 2730-7085)
Volume of series9
StatusPublished
Release year2023
Language in which the publication is writtenGerman
ISBN978-3-662-66927-3
DOI10.1007/978-3-662-66928-0_5
KeywordsChinesische Rhetorik; Han Fei; Han Feizi; „Shui nan“; „Nan yan“

Authors from the University of Münster

Emmerich, Reinhard
Professur für Sinologie (Prof. Emmerich)