Die tote Frau als Ikone. Zur Verbindung von Tod, Weiblichkeit und (Heiligen-)Bild bei Fedor Dostoevskij, Vasilij Perov, Ivan Turgenev und Evgenij Bauėr

Peschanskyi, Valentin

Thesis (doctoral or post-doctoral)

Abstract

Die zum Reflexionsbild erstarrte Frauenleiche ist ein zentrales Motiv der europäischen Kunst, das sein russisches Kulturspezifikum durch die Verbindung mit der orthodoxen Ikone erhält. Die Studie untersucht die Transformationen lebendiger Frauenfiguren zu toten Bildkörpern und geht deren Funktions- und Bedeutungsvielfalt nach. Die hier betrachteten (Bewegt-)Bilder und Texte stellen den weiblichen Leichnam als (Heiligen-)Bild in vielschichtige ästhetisch produktive Spannungsfelder: zwischen Kult und Kunst, Dies- und Jenseits, Form und Zerfall, Ethik und Ästhetik. Insofern sie dabei auch das Verhältnis von Russland und (West-)Europa sowie zwischen Tradition und sich anbahnender Moderne verhandeln, problematisieren die Werke virulente Fragen der Zeit, Umbrüche und Krisen sowohl ästhetisch-poetologischer als auch religiöser, philosophischer, medialer, ethischer und sozialer Natur.

Details about the publication

PublisherWilhelm Fink Verlag
Place of publicationPaderborn
StatusPublished
Release year2024
Language in which the publication is writtenGerman
Type of thesisDissertation thesis
University of graduationEberhard Karls Universität Tübingen
Graduation year2020
Thesis is writtenmonographic
ISBN978-3-8467-6816-7
Link to the full texthttps://brill.com/display/title/64513?language=de
KeywordsTod; Weiblichkeit; russische Literatur; russischer Film; Jahrhundertwende

Authors from the University of Münster

Peschanskyi, Valentin
Professorship for Slavic Studies (Prof. Wutsdorff)