Hildebrand F, Höfer C, Horst K, Friemert B, Pennig D, Stange R
Research article (journal) | Peer reviewedHintergrund Zur Stärkung der Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie (O&U) in Deutschland sind die Etablierung von klinikübergreifenden, kooperativen Forschungsstrukturen und verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten erforderlich. Mit dieser Umfrage soll der aktuelle Status quo der Forschungslandschaft in O&U erhoben werden. Materialien und Methoden Über fachspezifische E‑Mail-Verteiler erfolgte die digitale Bereitstellung eines Fragebogens zur Abfrage demografischer Daten, zu laufenden oder früheren Forschungsaktivitäten und -finanzierungen, zur Benennung aktueller und zukünftiger Forschungsschwerpunkte sowie zu Problemen bei der Umsetzung von Forschungsvorhaben. Die Ergebnisse wurden elektronisch, anonym und freiwillig übermittelt. Ergebnisse Von 229 Teilnehmern waren 83 % klinisch tätig. In Kliniken mit gemeinsamen Strukturen (O&U) waren 59,6 % der Teilnehmer beschäftigt. Wesentliche Geldquellen für die Forschung sind die Industrie und intramurale Mittel der Universitäten. Zukünftige Forschungsschwerpunkte tendieren eindeutig zu Bereichen der Digital Health (künstliche Intelligenz, Big Data, Digitalisierung) und der personalisierten Medizin (patientenspezifische Implantate, 3D-Druck). Fehlende Zeitressourcen, Personalmangel, bürokratische Hürden als auch eine mangelnde Finanzierung wurden als Hemmnisse von Forschungsaktivitäten identifiziert. Schlussfolgerung Die zukünftige Entwicklung der Forschung in O&U wird zu einer Erweiterung des Methodenspektrums führen. Gleichzeitig werden wissenschaftliche Aktivitäten aufgrund erschwerter personeller, finanzieller und administrativ-rechtlicher Rahmenbedingungen nur noch mit einem erheblich erhöhten Aufwand durchzuführen sein. Kooperationsprojekte bzw. Verbundforschung können Lösungsoptionen für diese Herausforderungen sein.
Stange, Richard | Institute of Musculoskeletal Medicine (IMM) |