Substanzgebrauchsstörung und nicht-substanzgebundene Süchte im DSM-5

Thomasius, R., Sack, M.-P., Strittmatter, E., Kaess, M.

Research article (journal) | Peer reviewed

Abstract

Der Beitrag informiert über die Eingliederung der Suchtstörungen in die Fünfte Auflage des Diagnostischen und statistischen Manuals psychischer Störungen (DSM-5) der American Psychiatric Association (APA). Eine DSM-5-Diagnose wird entlang einer Schweregrads-Dimension «Substanzgebrauchsstörung» (Substance Use Disorder) gestellt, wofür explizit operationalisierte diagnostische Kriterien vorgegeben sind. Als einzige «Verhaltenssucht» wurde die «Glücksspielstörung» (Gambling Disorder) in das DSM-5 aufgenommen, zusätzlich wurden vorläufige Kriterien für eine «Koffeingebrauchsstörung» (Caffeine Use Disorder) sowie für eine «Internetspielstörung» (Internet Gaming Disorder) definiert und in das Kapitel III (Störungsbilder, die weiterer Forschung bedürfen) integriert. Für die Versorgung suchtgefährdeter und süchtiger Kinder und Jugendlicher in Deutschland hätte eine Übernahme des Kriterienkataloges des DSM-5 weitreichende Folgen. Da die diagnostische Schwelle niedriger ist, würden mehr Patienten einen Behandlungsanspruch erhalten. Aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht ist die damit verbundene Stärkung von Frühinterventionen bei den Suchtstörungen zu begrüßen. Die neuen Kapitel III-Diagnosen werden durch die erstmals vereinheitlichte Definition von diagnostischen Kriterien international vergleichbare Forschung stimulieren.

Details about the publication

JournalZeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Volume42
Issue2
Page range115-120
StatusPublished
Release year2014
Language in which the publication is writtenGerman
DOI10.1024/1422-4917/a000278
KeywordsSubstanzgebrauch; Substanzgebrauchsstörung; Sucht; DSM-5; Internetspielstörung

Authors from the University of Münster

Strittmatter, Esther
Clinic of Paediatric and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy