Die Isolde-Weißhand-Gestalten im Wandel des Tristanstoffs. Figurenzeichnung zwischen Vorlagenbezug und Werkkonzeption

Nanz Ute

Book (monograph) | Peer reviewed

Abstract

Isolde Weißhand, die Ehefrau Tristans, wird von der mediävistischen Forschung bislang zu Unrecht auf die Rolle einer blassen Doppelgängerin der blonden Isolde reduziert. Die Studie weist mithilfe eines neu entwickelten Untersuchungsrasters für literarische Figuren nach, dass jede Isolde-Weißhand-Figur der ‚Tristan‘-Dichtungen des 12. und 13. Jahrhunderts ein unverwechselbares Profil besitzt, das ihr textimmanent gegenüber der ersten Isolde und intertextuell gegenüber ihren stofflichen Pendants Kontur verleiht. Die variable Zeichnung der zweiten Isolde ermöglicht Rückschlüsse auf die jeweilige Werkkonzeption und steht immer in einer engen Wechselbeziehung zu vielfältigen weiteren Änderungen. Daher werden mit der Darstellung der zweiten Isolde wichtige Vorentscheidungen für die Gestaltung des ‚Tristan‘-Schlusses getroffen. Indem die Untersuchung bezogen auf Isolde Weißhand nach den Bedingungen für stofflichen Wandel fragt, leistet sie einen Beitrag zur Forschungsdebatte über das ‚Wiedererzählen‘.

Details about the publication

Publishing companyUniversitätsverlag Winter
Place of publicationHeidelberg
Title of seriesBeiträge zur älteren Literaturgeschichte
StatusPublished
Release year2010
Language in which the publication is writtenGerman
ISBN978-3-8253-5724-5
KeywordsIsolde Weißhand; Tristan; Mediävistik; Mittelhochdeutsch; Gottfried von Straßburg; Eilhart von Oberg; Ulrich von Türheim; Heinrich von Freiberg; 'Tristan als Mönch'; Thomas von Bretagne

Authors from the University of Münster

Nanz, Ute
Professur für Deutsche Philologie mit dem Schwerpunkt Mittelalterliche deutsche Literatur (Prof. Tomasek)