Das Schichtenkonzept kontextabhängiger Vulnerabilität im Gesundheitswesen [The layer concept of context-dependent vulnerability in healthcare]Open Access

Mainka, Christine Sibylle

Research article (journal) | Peer reviewed

Abstract

Zuschreibungen von Vulnerabilität können Schaden verursachen, wenn nicht die individuelle Lage einzelner Menschen betrachtet wird. Um die spezifische Vulnerabilität, die für einen bestimmten Menschen in einer bestimmten Situation liegt, zu verstehen und zu erfassen, schlägt Florencia Luna die Analyse vorliegender unterschiedlicher Schichten von Vulnerabilität vor, die sich gegenseitig beeinflussen können. In Verbindung mit dem Konzept pathogener Vulnerabilitäten von Catriona Mackenzie, Wendy Rogers und Susan Dodds ergibt sich ein feministisches Verständnis kontextabhängiger Vulnerabilität, mit dem nicht nur Forschungsstudiensettings, sondern ebenfalls Therapiepläne sowie Präventionsmaßnahmen auf Zugänglichkeit, Umsetzbarkeit und potenzielle Risiken hin untersucht werden können. Dieses Schichtenkonzept kontextabhängiger Vulnerabilität vermeidet essentialistische Zuschreibungen und macht sprach- und handlungsfähig in Hinblick auf individuelle Risiken und Unterstützungsbedarfe im Gesundheitswesen. Die vielfältige Anwendbarkeit wird im letzten Teil der vorliegenden Untersuchung anhand des Beispiels der gemeinsamen Behandlungsplanung in der onkologischen Therapie sowie der Nutzung von mobilen Gesundheitstechnologien verdeutlicht.

Details about the publication

JournalZeitschrift für Ethik und Moralphilosophie
Volume8
IssueApril 2025
Page range143-156
StatusPublished
Release year2024 (19/12/2024)
Language in which the publication is writtenGerman
DOI10.1007/s42048-024-00205-1
Link to the full texthttps://link.springer.com/article/10.1007/s42048-024-00205-1
KeywordsVulnerabilität; Prinzip der Fürsorge; Prinzip der Schadensvermeidung; Ethik des Gesundheitswesens; Kontext-sensible Medizinethik; Feministische Medizinethik