Teilprojekt 1 (bis 2004): Die Situation des Ausbildungspersonals in der Zweiten Phase der Lehrerbildung. Eine Analyse auf der Basis vorhandener Informationen und Daten. Auf der Basis erreichbarer Quallen und Dokumente ist die Situation des Ausbildungspersonals (Seminar- und Fachleiter) in der 2. Phase der Lehrerbildung näher analysiert worden. Zu diesem Zweck wurden alle auf Bundes- und Länderebene verfügbaren Dokumente und Daten zusammengestellt und ausgewertet, um eine Bestandsaufnahme zu erstellen. Von Interesse waren Materialien zu folgenden Beeichen: Rekrutierung, Aus- und Fortbildung, Reglements der Berufsausübung, Größe und Zusammensetzung der Berufsgruppe nach Alter und Geschlecht (wenn möglich: auch zur Fluktuation) etc. Hierzu gaben – in unterschiedlicher Ausführlichkeit – im Laufe des Jahre 2004 Kultusministerien, der Bundesarbeitskreis der Seminar- und Fachleiter e.V. (BAK) sowie das Statistische Bundesamt und die Statistischen Landesämter Auskünfte – soweit sie über Material verfügten. Die Bestandsaufnahme hat eine eher lückenhafte Datenlage ergeben, so dass sich auf dieser Basis keine allgemein gültigen Aussagen über die Situation der Seminarausbilder treffen lassen. Gleichwohl hat die Studie wichtige und interessante Informationen zur rechtlich-administrativen Situation, zur Entwicklung des Personalbestandes in diesem Bereich, zu den Rekrutierungs- und Auswahlprozeduren sowie zur Haltung des Berufsverbandes (BAK) erbracht. Teilprojekt 2 (bis 2007): Die Situation der Zweiten Phase der Lehrerbildung. Ein Überblick über Stand, Problemlagen und Reformtendenzen. In Deutschland ist die Lehrerausbildung in zwei Phasen organisiert: In der Ersten Phase an der Universität werden die theoretischen Grundlagen für die Lehrertätigkeit erarbeitet; in der Zweiten Phase (Vorbereitungsdienst, Referendariat) werden die berufspraktischen Grundlagen vermittelt. In der Expertise für den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/MercatorStiftung wird zunächst die Struktur des Vorbereitungsdienstes allgemein sowie in ihren Variationen in den Bundesländern beschrieben. Vor diesem Hintergrund geht es um die Prozesse und Anschlüsse zu Beginn, im Verlauf und am Ende der Zweiten Phase. Dort, wo empirische Forschungsergebnisse zur Zweiten Phase vorliegen, werden sie mit einbezogen. Einen zentralen Stellenwert nimmt die Übersicht über die inhaltliche Gestaltung (Modulstruktur) des Vorbereitungsdienstes ein. Weiterhin werden die Standards der Ausbildung in der Zweiten Phase dokumentiert sowie ausgewählte Evaoluationsergebnsise aus verschiedenen Bundesländern. Die Expertise hat den Zweck, ein Förderprogramm des Stifterverbandes für Reformprojekte zur Neugestaltung der Zweiten Phase (insbesondere: Zusamenarbeit zwischen Studienseminaren und Universitäten) vorzubereiten. Teilprojekt 3 (bis 2008): Referendare beurteilen. Eine Analyse der Beurteilungsprozesse in der Zweiten Phase der Lehrerbildung. Die Frage nach den Möglichkeiten einer zuverlässigen Beurteilung der beruflichen Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern wird innerhalb der wissenschaftlichen Fachdiskussion, aber auch in den Lehrerverbänden und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Dabei wird häufig übersehen, dass die Beurteilung von (angehenden) Lehrkräften seit Jahrzehnten stattfindet: im Rahmen der Zweiten Ausbildungsphase, dem Referendariat oder Vorbereitungsdienst. Nach einer kurzen Übersicht über neuere Forschungsergebnisse zur Situation der Zweiten Phase wird über ein Forschungsprojekt berichtet, in dem die in der Zweiten Phase von Ausbildern (Fachleitern, Hauptseminarleitern) verwendeten Beurteilungsschemata und –manuale analysiert worden sind. Auf der Basis von 201 Beurteilungsschemata und 87 zusätzlicher Fragebögen zur Entstehung und zur Verwendung der Schemata wird eine Übersicht über die Praxis des Beurteilens im Referendariat gegeben. Die Ergebnisse machen u. a. deutlich, dass dem Grossteil der Instrumente ein auf Unterrichten konzentriertes Bild der Lehrertätigkeit zugrunde liegt, die Breite der Standards für die Lehrerbildung also nicht abgebildet wird. In jedem zweiten Instrument bleibt unklar, wie der Beurteilungsakt im Einzelnen vollzogen wird. Die testdiagnostische Qualität der Instrumente ist in keinem Fall geprüft worden. Insgesamt wird deutlich, dass hinsichtlich der Qualität der Beurteilungsprozesse und –instrumente, die in der Zweiten Phase der Lehrerbildung eingesetzt werden, ein dringender Entwicklungsbedarf besteht.
Terhart, Ewald | Professur für Allgemeine Didaktik/Schulpädagogik (Prof. Terhart) |