Internationales Symposium, 21.–23.01.2004: »Blumenworte welkten« – Entwürfe von Identität und Fremdheit in Rose Ausländers Lyrik

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Duration at the University of Münster21/01/2004 - 23/01/2004

Description

Rose Ausländer (1901–1988) gehört fraglos zu den bedeutendsten und bekanntesten deutsch-jüdischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Hin- und hergeworfen auf der »Luftschaukel Europa-Amerika-Europa«, lebte sie in Czernowitz, Wien, Bukarest, New York und Düsseldorf. In der Bukowina (Rumänien) kam Rose Ausländer, geb. Rosalie Beatrice Ruth Scherzer, zur Welt. Sie wuchs in einem weltoffenen, liberal-jüdischen, auch kaisertreuen Elternhaus auf, in dem jedoch die wichtigsten Regeln der jüdischen Tradition bewahrt wurden. Zudem gab es in dieser ehemals östlichsten Provinz deutsch-österreichischer Kultur eine fast 200-jährige deutsche Sprach- und Literaturtradition, von der sie stark geprägt wurde. Rose Ausländer studierte 1919/1920 Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Czernowitz und wanderte 1921 mit ihrem Studienfreund Ignaz Ausländer in die USA aus. In Amerika publizierte sie ihre ersten Gedichte und arbeitete u. a. als Redakteurin, Sekretärin und Bankangestellte. Nach ihrer Rückkehr nach Czernowitz erschien dort 1939 ihr erster Gedichtband, »Der Regenbogen«. 1941 bis 1944 hielten die Nazis die Stadt besetzt. Rose Ausländer gelang es, unter elendsten Bedingungen im Ghetto zu überleben. Sie musste Zwangsarbeit leisten und versteckte sich zeitweise in einem Keller. Die Lyrikerin übersiedelte 1946 nach New York, wo sie Gedichte in deutscher und englischer Sprache veröffentlichte. Das erste Buch nach dem Krieg, »Blinder Sommer«, erschien 1965 in Wien. Rose Ausländer übersiedelte 1965 in die Bundesrepublik, reiste viel und lebte von 1970 bis 1988 im Nelly-Sachs-Haus, dem Altenheim der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Die letzten zehn Jahre ihres Lebens war sie bettlägerig. Sie veröffentlichte mehr als zwanzig Gedichtbände. Rose Ausländer erhielt gegen Ende ihres Lebens zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Die Rose-Ausländer-Gesellschaft und das Rose-Ausländer-Dokumentationszentrum in Uxheim/Eifel fördern intensiv die Publikation, Verbreitung und Erforschung ihres Werkes. Die intensive akademische Beschäftigung mit dieser außergewöhnlichen Autorin, die knapp 3000 Gedichte und einige Prosatexte hinterließ, ist noch keineswegs erschöpft. Daher wurde in Münster (21.–23.01.2004) das literaturwissen­schaftliche Symposion »›Blumenworte welkten‹ – Entwürfe von Identität und Fremdheit in Rose Ausländers Lyrik« durchgeführt, an dem Fachleute aus sechs Ländern beteiligt waren. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom »Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik« der Westfälischen Wilhelms-Universität (Dr. Jens Birkmeyer) in Kooperation mit der »Rose Ausländer-Stiftung« (Köln) und der »Akademie Franz Hitze Haus« (Münster). Der thematische Schwerpunkt lag auf dem lyrischen Werk nach dem stilistischen Wandel in den 50er Jahren. Die Orientierungsbegriffe »Identität« und »Wandel« erhellten die Zusammen­hänge zwischen Werk und Biographie. Es galt zugleich aber auch, die Kontrapunkte »Fremde«, »Fremdheit«, »Verlust« und »Scheitern« in Rose Ausländers Werk zu betrachten. Zur Anzeige oder zum Download des Veranstaltungsplakats (pdf-Datei, 105 KB) klicken Sie bitte hier. Zur Anzeige oder zum Download der Tagesordnung des Symposiums (pdf-Datei, 88 KB) klicken Sie bitte hier. Parallel zur Tagung fand im Ausstellungspavillon der Universitäts-Bibliothek eine Ausstellung zum Leben und Werk Rose Ausländers statt: »Mit meinem Seidenkoffer / reise ich in die Welt«. Rose Ausländer 1901–1988. Ebenso gehörte zur Tagung eine literarische Soiree, in der Schauspieler der Städtischen Bühnen Münster im Vortragssaal des Landesmuseums Texte von und über Rose Ausländer rezitierten. Musikalisch begleitet wurde die Lesung von Eva-Susanne Ruoff (Cello) aus Düsseldorf. Moderation: Dr. Helmut Braun (Köln). Jens Birkmeyer (Hg.) »Blumenworte welkten« Entwürfe von Identität und Fremdheit in Rose Ausländers Lyrik

KeywordsRose Ausländer; Lyrik; Identität
Website of the projecthttp://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/germanistik/lehrende/birkmeyer_j/rose-auslaender-symposium_tagesordnung.pdf

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Birkmeyer, Jens
Germanistisches Institut - Abteilung: Literatur- und Mediendidaktik