Gelernte Erinnerung. Der Holocaust im Unterricht heute. Neue Perspektiven für die 4. Generation? Internationale Tagung mit Graduiertenkolleg und Workshop 19. / 20. November 2010 Duitsland Instituut Amsterdam

Basic data for this project

Type of projectOwn resources project
Duration at the University of Münster19/11/2010 - 20/11/2010

Description

Dr. Nicole Colin, Kerstin Hämmerling (Duitsland Instituut Amsterdam) in Zusammenarbeit mit Dr. Jens Birkmeyer (Universität Münster, Germanistik) Dr. Nicola Eisele (Universität Freiburg, Geschichte) Gleich ob im Deutsch- oder Geschichtsunterricht, die Vermittlung von Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg und Shoah müssen als zentrale Themen bezeichnet werden, die nicht nur einen entsprechenden Platz in den Curricula einnehmen, sondern auch von Schülern als herausragende Problemfelder erkannt werden. So bemerkte auf einer vom Duitsland Instituut Amsterdam ausgerichteten Konferenz zum deutsch-französischen Geschichtsbuch und der Frage transnationaler Geschichtsschreibung (Dezember 2009) ein Gymnasiast aus Amsterdam, aus niederländischer Schülerperspektive sei die Frage, wie eigentlich in Deutschland diese Ereignisse im Unterricht vermittelt werden, besonders interessant. Neben diesem unmittelbaren Interesse von Seiten der Schüler führt gleichzeitig der zunehmende Abstand zu den Ereignissen und das Aussterben der Zeitzeugen notwendigerweise zu einer veränderten Haltung gegenüber den Geschehnissen. Zum einen gilt es den zu konstatierende Mangel an Authentizität zu kompensieren. So haben etwa immer weniger Menschen aus der konkreten Lebenswelt der Schüler der heranwachsenden 4. Generation überhaupt noch eigene Erinnerungen an diese Zeit. Zum anderen stellt der Unterricht in multikulturellen Klassen hinsichtlich dieses Themas (aus unterschiedlichen Gründen) eine besondere Herausforderung dar und wirft neue Problemstellungen und Vermittlungsschwierigkeiten auf. Sollte beispielsweise das Thema auch im Bezug auf Themen wie Rechtextremismus, Rassismus und Antisemitismus diskutiert werden, um auf diesem Wege einen konkreten Bezug zur Gegenwart der Schüler herzustellen? Oder tragen solche Verflechtungen eher dazu bei, das Thema beliebig zu machen und Verwirrung zu stiften. Ausgehend von diesen Überlegungen soll das Problemfeld aus didaktischer sowie fachwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet und die Vermittlung der Zeit zwischen 1933 und 1945 im Deutsch- und Geschichtsunterricht in Deutschland und den Niederlanden verglichen werden. Sind hier neue Tendenzen und Perspektiven für das 21. Jahrhundert auszumachen und kann hier u. U. vom Nachbarn gelernt werden? Dabei stellt sich u. a. auch die Frage nach den Möglichkeiten eines fächerübergreifenden Unterrichts, besonders z. B. auch in bilingualen Klassen. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit der Abteilungen Onderwijs und Onderzoek des DIA durchgeführt. Zielgruppe: Studenten/Graduierte sowie Lehrer und Wissenschaftler aus der Germanistik und Geschichte sowie angrenzenden Fächern (z.B. Niederlandistik).

KeywordsDeutschunterricht; Holocaust; Shoah; Nationalsozialismus
Website of the projecthttp://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/germanistik/lehrende/birkmeyer_j/programm_gelernte_erinnerung_2.pdf

Project management at the University of Münster

Birkmeyer, Jens
Germanistisches Institut - Abteilung: Literatur- und Mediendidaktik