Jungen sind angeblich die neuen Problemkinder der Nation: Sie sind unkonzentrierter und lauter, stören häufiger, sind unkooperativer und aggressiver als Mädchen. In der Schule schreiben sie schlechter Noten, bleiben häufiger sitzen und beenden ihre Schullaufbahn öfter ohne Schulabschluss. Aber sind Jungen wirklich so auffällig, wie es auf den ersten Blick scheint? Wie können wir ihre Entwicklung fördern? Und welche Rolle spielt Bewegung, Spiel und Sport dabei?Diesen Fragen soll das Projekt „Jungenförderung durch Bewegung, Spiel und Sport" praktisch nachgehen. Ziel ist die Entwicklung, Erprobung und Dokumentation von Sportangeboten zur Förderung von Jungen. Das Projekt wird vom Arbeitsbereich Sportdidaktik der Universität Münster zusammen mit ausgewählten Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und weiterführenden Schulen durchgeführt. Von Oktober bis Dezember 2008 übernehmen erfahrene Sportstudenten Teile des Sportunterrichts und machen spezielle Angebote für Jungen. Der Sport ist ein geradezu ideales Mittel der Jungenförderung, weil die allermeisten Jungen sich gerne bewegen und sich mit „ihrem" Sport identifizieren. Neben Spielen zum Wetteifern und „Auspowern" sollen im Projekt auch vernachlässigte Themen angesprochen werden, z. B. Kooperationen eingehen, Umgang mit Niederlagen oder sich mit dem Körper ausdrücken. Die Meinung der beteiligten Jungen spielt dabei eine wichtige Rolle und wird entsprechend evaluiert.
Neuber, Nils | Professorship for Physical Education and Teaching Research (Prof. Neuber) |
Salomon, Sebastian | Professorship for Physical Education and Teaching Research (Prof. Neuber) |