Vorhaben/Projekt: Durchführung der deutschlandweit ersten Tagung zum philosophischen Schreiben Ziel: Die Tagung soll einen Start-Up für ein Netzwerk und weitere Fachtagungen darstellen (evtl. soll mittelfristig auch eine gemeinsam entwickelte Internetseite zum philosophischen Schreiben entstehen, dazu s.u.) Zielgruppe: Eingeladen sind Lehrende anderer Hochschulen, die philosophisches Schreiben lehren bzw. die Schreiben verstärkt als Lernmedium in ihren Philosophieseminaren einsetzen (Schreiben in der Philosophie-Lehre). Erwartet werden etwa 30 TeilnehmerInnen. Zeit/Ort: 19. und 20. September 2013 im Humboldt-Haus der WWU Inhalt, Ziele und Durchführung der Tagung: Das Schreiben nimmt in der Philosophie einen besonderen Stellenwert ein, da die Sprache das einzige Instrument des Philosophen ist. Er (ge)braucht Sprache, um seine Gedanken zu entwickeln, zu diskutieren und zu dokumentieren. Die Reziprozität des Denkens und Formulierens lässt den Philosophen oft um Worte ringen - aber nur dank dieses wechselseitigen Prozesses kann er einen möglichst unzweideutigen Gedanken meißeln. „Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens." (Karl Kraus) Das Schreiben ist in diesem Prozess von herausragender Bedeutung - nicht nur, weil es Wissen festhält, übermittelt und verfügbar macht, sondern auch, weil es komplexere Denkzusammenhänge ermöglicht, Informationen neu organisiert und das Denken verlangsamt. Luhmann behauptete sogar: „Ohne zu schreiben, kann man nicht denken; jedenfalls nicht in anspruchsvoller, anschlussfähiger Weise." Als Kommunikations- und Dokumentationsmittel, als Lern- und Denkwerkzeug ist das Schreiben im Philosophiestudium eine entscheidende Schlüsselkompetenz und gleichzeitig auch eines der zentralen Ausbildungsziele. Wer in seinem Philosophiestudium nicht gelernt hat, verständliche Texte mit stringenten Argumentationen zu schreiben, der kann sich nur schwer an einem philosophischen Austausch beteiligen. Die Tatsache, dass immer mehr philosophische Einrichtungen in ihren Ausbildungscurricula Schreibseminare verankern, trägt diesem besonderen Stellenwert des Schreibens in der Philosophie Rechnung. An vielen Philosophie-Fachbereichen werden mittlerweile regelmäßig schreibintensive Seminare, Schreibwerkstätten, selten auch Schreibberatungen angeboten - die Lehrenden, die diese Aufgaben übernehmen, sind bisher alle EinzelkämpferInnen. Das Philosophische Seminar der WWU Münster hat zum 1.4.2012 als erste Einrichtung deutschlandweit eigens eine halbe WiMi-Stelle zur Leitung einer philosophischen Schreibwerkstatt eingerichtet. Ariane Filius, Leiterin der Schreibwerkstatt, hat in den letzten Monaten den Kontakt zu anderen Lehrenden in diesem Bereich gesucht und ist auf ein großes Interesse an einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch gestoßen. Die Tagung am 19. und 20. September 2013 möchte diesem Interesse entgegen kommen und eine Plattform eröffnen, um sich über den Nutzen und die Didaktik des Schreibens im Philosophiestudium auszutauschen. Wann und wie kann man Schreiben sinnvoll im universitären Philosophieunterricht einsetzen? Wie können (fachspezifische) Schreibkompetenzen vermittelt werden? Was braucht es, um einen philosophischen Text zu schreiben? Was ist überhaupt ein philosophischer Text? Und wie kann man Schreiben jenseits von Prüfungsleistungen im universitären Philosophieunterricht einsetzen, um kritisches und kreatives Denken zu fördern? Ziele der Tagung sind der Gedanken-, Erfahrungs- und Methodenaustausch rund um das philosophische Schreiben an der Hochschule sowie die Vernetzung der Lehrenden, die in diesem Gebiet tätig sind bzw. der Lehrenden, die Schreiben verstärkt als Lerninstrument in ihren Philosophieseminaren einsetzen wollen. Referntinnen waren: - Roland Bluhm - Ariane Filius - Marko Fuchs - Stefanie Haacke - Christian Klager - Lars Leeten - Oliver Schliemann - Grundun Schwenk - Niko Strobach - Holm Tetens
Filius, Ariane | University and State Library (ULB) |