Glioblastome sind die häufigsten Hirntumoren des Menschen. Die mediane Überlebenszeit beträgt trotz intensiver therapeutischer Anstrengungen immer noch etwa 12 bis 18 Monate. Ein wesentlicher Grund für diese sehr ungünstige Prognose liegt in der breitflächigen, diffusen Infiltration der Tumorzellen in das umgebende Hirngewebe. Das hier beantragte Projekt soll dazu dienen, die molekularen Grundlagen dieser Migration weiter aufzuklären und Gene zu identifizieren, welche für die extensive Migration der Tumorzellen verantwortlich sind. Um dieses Ziel zu erreichen, wird folgendes Vorgehen angewandt: (1) Es werden Gliomzellen bezüglich ihrer Migrationseigenschaften auf physiologischen Substraten in vitro und in vivo selektioniert und Zellklone etabliert, die sich durch ein konstant gesteigertes Migrationsverhalten gegenüber der Ausgangszellpopulation auszeichnen. (2) Nach Etablierung dieser Zellpopulationen erfolgt die differenzielle Analyse ihrer Genexpression. Ein Vergleich des Expressionsmusters der stark migrierenden Zellen mit demjenigen der Ausgangszellpopulation wird mit Hilfe der DNA-ChipTechnologie angestellt. (3) Gene, deren Expression zwischen beiden Phänotypen stark differiert, werden mit Hilfe von in vitro und in vivo Assays auf ihre Relevanz bei der Tumorzellmigration überprüft. Langfristiges Ziel ist es, neue biologisch begründete antiinvasive Therapiestrategien zu entwickeln.
Paulus, Werner | Institute of Neuropathology |
Paulus, Werner | Institute of Neuropathology |
Senner, Volker | Institute of Neuropathology |