Im Zeitraum von 2005 bis 2009 wurde das qualitätsgesicherte und bevölkerungsbezogene Mammographie-Screening-Programm (MSP) bundesweit und flächendeckend implementiert. Im Rahmen dieses organisierten Früherkennungsprogramms von Brustkrebs erhalten Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine schriftliche Einladung zur röntgenstrahlenbasierten Mammographie-Untersuchung.Da bislang keine wissenschaftliche Bewertung des deutschen MSP erfolgte und die Beurteilung nur auf internationalen Studienergebnissen basiert, soll mit dieser Gesamtstudie über einen voraussichtlichen Zeitraum von zehn Jahren die Früherkennungsuntersuchung hierzulande mit dem primären Endpunkt der Brustkrebsmortalität evaluiert werden. Aufgrund der Komplexität des deutschen Mammographie-Screening-Programms ist dafür die Zusammenführung von Daten diverser Quellen notwendig. Deshalb wurden der eigentlichen Mortalitätsevaluation zwei Machbarkeitsstudien im Zeitraum von 2012 bis 2017 vorgeschaltet. In diesen wurden datenschutzkonforme sowie praktikable Konzepte für die Zusammenführung der verschiedenen Datenquellen (epidemiologische und klinische Krebsregister sowie Krankenkassen) entwickelt.Um die Auswirkungen des MSP zu untersuchen, wird in der momentan laufenden Hauptstudie nun die Strategie der konvergierenden Evidenzen umgesetzt, indem die verschiedenen Datensätze unter Nutzung sich ergänzender Analyseverfahren analysiert werden. In der ersten Phase der Hauptstudie (2018 bis 2020) sollen vorrangig die entwickelten technisch-organisatorischen Modelle zur kontinuierlichen Datensammlung und -haltung in den Routinebetrieb implementiert werden. Außerdem werden die entwickelten Auswertungskonzepte kontinuierlich an die stark zunehmende Fachliteratur angepasst sowie durch das Konsortium weiterentwickelt.
Karch, André | Institute of Epidemiology and Social Medicine |
Karch, André | Institute of Epidemiology and Social Medicine |
Buschmann, Laura | Institute of Epidemiology and Social Medicine |
Minnerup, Heike | Institute of Epidemiology and Social Medicine |