Dr. Andreas Dombret doctoral thesis award 2020

Dr. Andreas Dombret würdigte die „Summa cum laude-Dissertation“ und die Preisträgerin, die sich in mehreren Forschungspapieren mit einem höchst aktuellen und wichtigen Thema, nämlich der Verkehrsinfrastruktur, auseinandergesetzt hat. Da für die Planung von Verkehrsinfrastruktur nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, sollten sie in jene Verwendung fließen, welche den größten Nutzen für die Gesellschaft liefert. Wie in der Privatwirtschaft sollte daher das systematische Risiko, welches sich in dem Zusammenhang der tatsächlichen Nutzung der Infrastruktur und dem Bruttoinlandsprodukt widerspiegelt, bepreist werden. Kathrin Goldmann hat erstmals die Höhe des systematischen Risikos für verschiedene Verkehrsträger in Deutschland geschätzt und hat damit einen wesentlichen Beitrag für die Weiterentwicklung der Infrastruktur-Projektbewertung geleistet. Neben Arbeiten zum Zusammenhang von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und dem Wirtschaftswachstum bildeten die Auswirkungen von Infrastrukturüberlastungen, insbesondere den Kosten von Verkehrsstaus auf Autobahnen, einen Forschungsschwerpunkt. Dr. Goldmann entwickelte ein innovatives theoretisches Modell zur Berechnung der Kosten solcher Staus. Sie nutzt dieses Modell, um mit Verkehrsdaten die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Staus auf einem Autobahnabschnitt im Ruhrgebiet zu berechnen. Die Bandreite für die Kosten dieser Staus kann einen Ausgangspunkt für die Berechnung einer belastungsabhängigen Maut darstellen. Für den untersuchten Autobahnabschnitt solle diese Maut konkret zwischen null und 34 Cent pro Kilometer liegen und entsprechend der Verkehrsstärke im Tagesablauf variieren.