Prävalenz von Pruritus in einer fachzahnärztlich-oralchirurgischen Praxis
Basic data of the doctoral examination procedure
Doctoral examination procedure finished at: Doctoral examination procedure at University of Münster
Period of time: 28/01/2020 - 09/12/2022
Status: completed
Candidate: Sattler, Philipp
Doctoral subject: Medizin
Doctoral degree: Dr. med. dent.
Form of the doctoral thesis: monographic
Awarded by: Department 05 - Faculty of Medicine
Supervisors: Ständer, S; Bürklein, S
Reviewers: Ständer, S; Bürklein, S
Description
Pruritus ist ein ständiges Symptom in der Dermatologie
und gehört weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Es kann sich aus
verschiedenen Ätiologien entwickeln, unter anderem auf der Grundlage von
dermatologischen und systemischen Erkrankungen. Trotz steigender weltweiter
Forschungstendenz sind wenige Studien verfügbar, die die Prävalenz und die
klinischen Charakteristika unabhängig von einer zugrunde liegenden Erkrankung
untersuchen. Da bestimmte Erkrankungen wie Psoriasis, Urtikaria, Malignome,
Diabetes Mellitus, etc. innerhalb einer Population häufiger zu höheren
Prävalenzzahlen führen, ist ein Vergleich mit Werten aus der
Allgemeinbevölkerung schwierig. Ziel der vorliegenden Studie sollte es sein, in
erster Linie die Prävalenz von Pruritus in der Allgemeinbevölkerung zu
eruieren, stellvertretend durchgeführt in einer fachzahnärztlichen Praxis. Die Prävalenz
von 13,0% ordnete sich dabei in die Studienergebnissen der Vergangenheit ein.
Die Patienten waren dabei signifikant älter und von weiblichem Geschlecht.
80,8% gaben eine chronische Form des
Pruritus mit einem Medianwert der Intensität von 5,0 an. Frauen verspürten
dabei signifikant höhere Intensitätsstufen als Männer. Ätiologisch waren die meisten Formen dermatologischer Art
(59,6%) oder unklarer Genese (34,6%), wobei die drei häufigsten
Verdachtsdiagnosen „unklar“ (34,61%), atopische Dermatitis (15,38%) und
Psoriasis vulgaris (11,53%) waren. Ein Großteil des Pruritus betraf den Körper
generalisiert (53,8%) und wurde in den meisten Fällen als „häufig auftretend“
(42,3%) angegeben. Anamnestisch waren dermatologische, hepatogene, hämatogene,
psychische und neurologische Erkrankungen sowie die Einnahme von
Herz-Kreislauf- Medikamenten und Schmerzmedikamenten bei Patienten mit Pruritus
häufiger vorhanden. Pruritus hatte einen wesentlichen Einfluss auf die
gesundheitsbezogene Lebensqualität (gemessen mit dem SF-12 Fragebogen) der
Patienten mit Pruritus im Vergleich zur Restpopulation. Im Vergleich dazu hatte
das Vorhandensein eines MKG Schmerzes keinen Einfluss auf die Lebensqualität
oder auf das Auftreten eines Pruritus.
Supervision at the University of Münster
Review at the University of Münster